Castrop-Rauxel. .

Die Stadt muss ab August 2013 jedem Kind einen Betreuungsplatz anbieten, wenn die Eltern es wünschen. Ob das Kind zwei Monate oder fünf Jahre alt ist, spielt dann keine Rolle mehr, weil die Eltern dann einen Rechtsanspruch haben. Doch wie viele Plätze tatsächlich benötigt werden, weiß derzeit niemand. Um den Nebel zu lichten, in dem das Jugendamt stochert, bekommen jetzt die Eltern der 1419 Kleinkinder einen Fragebogen zugeschickt.

32 Prozent: Diese Quote hat das Land für den Ausbau der U 3-Plätze genannt. Doch von dieser Zahl hält Sozialdezernentin Petra Glöß nicht viel: „Der Rechtsanspruch hat mit den 32 Prozent nichts zu tun. Wir haben schon vor zwei Jahren vorsichtig mit einer Quote von 40 Prozent gerechnet, erreicht haben wir derzeit 26 Prozent.“

Dass der Betreuungsbedarf tatsächlich noch höher ist, scheint sicher: Schon heute sind insgesamt 400 Kinder, davon 60 Prozent aller Zweijährigen, in einer Tageseinrichtung oder in der Tagespflege untergebracht. Und bei Umfragen unter den Eltern in Köln und Düsseldorf sind sogar Quoten von 70 bis 80 Prozent ermittelt worden, berichtet Petra Glöß nach Gesprächen mit Kollegen. Weil in den boomenden Rhein-Metropolen die Erwerbsquote höher ist als Castrop-Rauxel erwartet sie allerdings dann doch eine etwas niedrigere Quote.

Den Fragebogen hat Jugendhilfeplanerin Carolin Lork nach einem Muster der Stadt Herne entwickelt. Demnach werden die Eltern nun nach der aktuellen Betreuungssituation, aber auch nach dem Betreuungswunsch gefragt.

Bis Montag, 22. Oktober, sollen die Eltern den Fragebogen beantwortet zurückgesendet haben. Petra Glöß hofft auf eine ähnliche Beteiligung wie in Herne, wo jeder zweite Bogen wieder im Rathaus landete: „Je höher die Beteiligung, desto sicherer die Ergebnisse.“