Nach WAZ-Bericht über den Müll auf dem Simon-Cohen-Platz gab es viele Leserreaktionen. Auch auf der Waldenburger Straße, nahe der Janusz-Korczak-Gesamtschule werfen die Schüler ihren Abfall auf den Rasen und die Straße.
Der Müll ist überall. Nur nicht da, wo er sein sollte: in den dafür vorgesehenen Behältern. Nach unserem Bericht über den zunehmenden Abfall rund um das Denkmal am Simon-Cohen-Platz gab es zahlreiche Leserreaktionen. Seit einige Schüler des Berufskollegs Castrop-Rauxel (BKCR) vorübergehend im alten Hertie-Gebäude untergebracht sind und die Fußgängerzone als Pausenhof nutzen müssen, gibt es ein Entsorgungsproblem.
Für die Zigarettenkippen gibt es keine speziellen Behälter, die Abfalleimer quillen über. Der EUV Stadtbetrieb hat bereits auf das Problem reagiert und leert die öffentlichen Mülleimer öfter als sonst. Dennoch liegen weiterhin viele Brötchentüten, Zigarettenschachteln und Getränkedosen auf dem Boden. Das liegt nicht hauptsächlich an fehlenden oder überfüllten Entsorgungsbehältern, sondern „ist die Faulheit der Schüler, ein paar Meter zu gehen und die Sachen zu entsorgen“, gibt ein Schüler des BKCR zu.
Der Abfall landet auf dem Rasen
Auf das Zigaretten-Problem hat bereits der Kreis Recklinghausen reagiert und wird in den nächsten Tagen zwei spezielle Behälter für die Glimmstängel aufstellen. Für die Leerung ist die Schule selbst zuständig.
Ein ähnliches Müllproblem gibt es auch an den Haltestellen und den dahinter liegenden Grünflächen auf der Waldenburger Straße in Ickern, nur wenige Meter von der Janusz-Korczak Gesamtschule entfernt. Darauf machte ein Leser diese Zeitung aufmerksam. Die Ortsbegehung machte deutlich: Dort sieht es noch schlimmer aus, als in der Fußgängerzone. Neben Zigarettenschachteln, Brot- und Chipstüten liegen dort vor allem Wassereisverpackungen rum. Der Abfalleimer neben der Haltestelle: leer. „Das sieht hier leider immer so grausam aus“, sagt eine Anwohnerin. „Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.“
Zahlreiche Schüler nutzen diesen Weg täglich, um von der Bushaltestelle zur Schule und wieder zurück zu gehen. Unterwegs locken am Kiosk süße Versuchungen oder es werden die Reste der Pausenbrote verputzt. Das Papier landet: auf dem Boden, auf dem Rasen, im Gebüsch. Dass keine zwei Meter weiter ein Abfalleimer hängt, scheint die Wenigsten zu interessieren. Warum sie das machen? Auf diese Frage haben sie selbst keine Antwort, nur ein Schulterzucken. Und ein Unschuldsgesicht. Dass dort, wo sich viele Menschen aufhalten auch mal etwas auf die Straße fallen kann, ist wohl normal. Dass es für die Schüler allerdings eine Selbstverständlichkeit geworden ist, ihren Müll dort abzuladen, verärgert Anwohner sehr. Nicht nur in den Aapwiesen.