Die Jaguar-Auto-Freunde der Sektion Westfalen trafen sich bei einer Erkundungstour am Schloss Bladenhorst

Gut zwanzig Jaguars stehen im Innenhof von Schloss Bladenhorst. Hat Schlossherr Bodo Möhrke etwa eine neue Sammelleidenschaft? Nein, nicht ganz. Vielmehr ist er seit Jahren passionierter Jaguar-Fahrer und hat am Samstag seine Freunde von der Jaguar Association Germany in die alten Gemäuer eingeladen, um mit ihnen über die englischen Kultfahrzeuge zu fachsimpeln. „Ich bin bereits seit zwanzig Jahren Mitglied im Jaguar Club“, erzählt er.

Englische Autos haben Möhrke schon immer fasziniert. „Ich bin in den vergangenen Jahren unterschiedliche Jaguar-Modelle gefahren“, sagt er, gibt jedoch zu, kein Schrauber und Tüftler zu sein: „Ich habe meinen aktuellen Wagen, einen Jaguar des Jahrgangs 96 so gekauft, dass ich ihn sofort fahren konnte. Da der Wagen noch nicht so alt ist, muss ich auch kaum etwas daran machen.“

Einige der Clubmitglieder tun es ihm gleich. Fahren, aber nicht schrauben, heißt ihre Devise. Andere wiederum, wie Ludger Onnebrink, kaufen die alten Autos gerade, um sich in die Arbeit darin zu vertiefen. „Ich fahre derzeit zwei Jaguars, einen weiteren restauriere ich gerade“, erzählt er. Gut 80 Prozent der Arbeiten am Auto könne er selbst verrichten. „Man kauft sich einen Wagen ja gerade, um beim Restaurieren daran herumzutüfteln“, meint Onnebrink. Vor zwei Jahren hat er seinen Symler Super V8 gekauft – 2015 möchte er die Instandsetzung abschließen.

Das Schrauben ist ihr Hobby

Ähnlich wie Onnebrink macht es auch Michael Dewender. Das Schrauben ist sein Hobby. Seine zwei Jaguars hat er in Eigenregie restauriert. „Die Profis sind zwar schneller, da ist aber auch schnell da Portmonee leer“, bringt er die Sache auf den Punkt. Gut fünf Jahre habe jede Aufbereitung gedauert. Um für Nachwuchs in der Jaguar-Szene zu sorgen, darf sein Patenkind Jannis mithelfen. „Ich habe sogar schon einen eigenen grünen Schrauberanzug“, verkündet der Siebenjährige stolz. „Am Auto macht alles Spaß“, findet er. Onkel Michael schließt sich dem nur bedingt an: „So sehr ich meinen Jaguar auch liebe, das Reinigen der Speichenräder ist eine Qual – doch was muss, das muss“, lacht er. Für die Ausfahrten mit dem Jaguar-Club sollen die Wagen schließlich glänzen.

Oldtimerfahrer brauchen trockenes Wetter

Ulrich Linnenbrügger, Leiter der Sektion Westfalen erzählt: „Wir treffen uns etwa einmal im Monat an unterschiedlichen Orten, um gemeinsam mit unseren Jaguars herumzufahren. Es ist beeindruckend, was man dabei so zu sehen bekommt.“ Auch das Schloss Bladenhorst hätte er ohne die Einladung von Bodo Möhrke wohl nie besucht. Wie viele der etwa 120 Mitglieder seiner Sektion zu den jeweiligen Treffen kämen, hinge vom Wetter ab, berichtet Linnenbrügger. Viele seien Schönwetterfahrer. Der Grund für die Vorsicht sei einfach: „bis in die 60er-Jahre gab es bei den Autos keinerlei Rostschutz“, erklärt er. „Die Saison für Ausfahrten geht von März bis Oktober, um die alten Wagen vor Streusalz und anderen Negativeinflüssen zu schützen.“ In den übrigen Monaten fänden die Clubtreffen in Museen oder Gaststätten statt.