Castrop-Rauxel. . Die Kleingärtner befürchten durch die anhaltenden Regenfälle der vergangenen Wochen massive Einbußen bei Obst und Gemüse. Fäule tritt bereits bei Kartoffeln und Tomaten auf.

„Obst und Gemüse werden dieses Jahr richtig teuer“, blickt Stephan Bevc, Vorsitzender des Bezirksverbands Castrop-Rauxel/Waltrop der Kleingärtner, in die nicht allzu ferne Zukunft. Die Folgen des vielen Regens in den letzten Wochen begegnen ihm in seinen eigenen Beeten im Kleingartenverein Nord derzeit tagtäglich.

„Kartoffeln sind es leider nur ganz wenige geworden und sie sind auch nur klein gewachsen. Aber der Brokkoli könnte noch was werden“, sagt er mit prüfendem Blick auf seine Pflanzen. Rund um sein Gartenhaus hat Stephan Bevc in den letzten Jahren auf 723 Quadratmetern eine kleine Idylle im Grünen angelegt. Viele Sonnenstunden konnte er dieses Jahr allerdings noch nicht auf seiner mediterran gestalteten Terrasse genießen.

Reiche Auswahl an selbst gezogenen Kräutern

„Man sieht ja, was das Wetter mit dem Anbau in meinem Garten gemacht hat. Die Kartoffeln haben Krautfäule und die Tomaten sind von Braunfäule befallen. Zumindest den Kiwis tut das Wasser aber gut“, erklärt Bevc. Er fügt hinzu: „Sie gedeihen ganz prima.“ Auf dem Streifzug probiert er immer wieder von seinen selbst gezogenen Kräutern. Wenigstens die scheinen zu schmecken.

„Viel Sonne ist eigentlich für Kräuter wichtig. Aber meine Erdbeerminze und das Aztekische Süßkraut haben auch so einen unverkennbaren Geschmack und eignen sich für frische Sommerrezepte“, weiß der Gartenexperte. Insgesamt hat er etwa 150 verschiedene Kräuter in seinem Garten. Die nutze er gern zum Würzen der unterschiedlichsten Gerichte, von Salat bis zur Pizza.

Der Vorsitzende des Bezirksverbandes bedauert, dass es bereits im Frühjahr massive Ausfälle in der Pfirsich-, Nektarinen und Pflaumenanzucht gegeben hat. Selbst seine äußerst widerstandsfähige Tomatenzüchtung hat die zurückliegenden Wochen nicht gut verkraftet. Dazu hat auch der Befall mit der sogenannten weißen Fliege beigetragen. „Wenigstens ist mir bis jetzt eine Schneckenplage erspart geblieben“, so Bevc.

Auf der Suche nach den kleinen Weichtieren kann er weder unter seinen diversen Pflanzentöpfen, noch unter Steinen größere Schnecken entdecken. Nur eine kleine Ackerschnecke hat es sich in der Erde an seinem Fußweg bequem gemacht. „So eine macht nichts. Bei den größeren Schnecken helfen im Extremfall nur geschickt platzierte Bierfallen oder Schneckenkorn“, informiert Stephan Bevc.

Unter seinen exotischen Anbauten befindet sich zudem eine Indianerbanane. Diese spezielle Art stamme ursprünglich aus Mittelamerika und müsse nach dem Reifen am besten direkt vom Baum verzehrt werden. „Die Indianerbanane schmeckt ganz frisch geerntet vorzüglich. Der lange Transportweg aus Amerika ist einer der Gründe, warum es sie nicht im Supermarkt zu kaufen gibt“, berichtet er.

Für die weitere Sommerzeit wünscht sich der Kleingärtner gutes Wetter und hofft auf einen goldenen Herbst. Bis dahin möchte er noch Grünkohl, Rosenkohl und Salat in seinem Garten anbauen – wenigstens dann mit einer richtig erfolgreiche Ernte.

Tipp der Kleingärtner für den heimischen Garten

Rosen sollten Ende Juli die letzte Düngegabe erhalten , damit die Triebe bis zum Herbst gut ausreifen. Zum Düngen werden kalkreiche Volldünger verwenden, deren Stickstoffanteil gering ist. Am besten geeignet sind spezielle Rosen-Dünger. Wer keine Mineraldünger verwenden will, arbeitet Kompost in das Rosenbeet ein.

> Zur Internetseite des Bezirksverbandes der Kleingärtner