Castrop-Rauxel. . Nach heftiger, über dreistündiger Debatte in der Sondersitzung des Rates wurde die neue Schulform auf den Weg gebracht. Das bedeutet aber auch das Aus für die Fridtjof-Nansen-Realschule.

Sie haben durchgehalten, die Kinder, Eltern und Lehrer der Fridtjof-Nansen-Realschule (FNR). Auch, wenn die Menschenkette nicht die Dauer der Ratssitzung überstand. Auch, wenn die Reihen auf der Ratssaal-Empore sich nach über dreistündiger Debatte etwas gelichtet hatten.

Bei der Entscheidung am Ende waren sie aber noch zur Stelle, um dann das zu hören: In Castrop-Rauxel sollen zwei Sekundarschulen gegründet werden zum Schuljahr 2013/14.

Eine im Süden und eine im Norden, nämlich an der Lange Straße im Gebäude „ihrer“ FNR, die dann, ebenso wie die Schillerschule und die Johannes-Rau-Realschule „auslaufend geschlossen werden soll“. In geheimer Abstimmung fiel diese Entscheidung nach heftiger Diskussion mit 22 Stimmen dafür, 20 dagegen und einer Enthaltung.

Buh-Rufe, Pfiffe, Unmutsäußerungen in jeder Form hatte es in der über dreistündigen Debatte gegeben. Bürgermeister Beisenherz forderte immer wieder Ruhe ein. Nun aber verließen Kinder, Eltern und Lehrer schweigend, ja betroffen den Ratssaal.

Eine Sekundarschule im Süden sowie den Erhalt der „funktionierenden FNR für die Zukunft“ hatte Michael Breilmann für die CDU kurz zuvor noch gefordert. Das neue Förderkonzept der FNR zeige doch, dass die Realschule Verantwortung übernehmen wolle.

Die Grünen hingegen bezeichneten die Sekundarschule als die bessere Schulform, wenn man eine Schule „für alle Kinder“ wolle. Und auch für die SPD ist es der richtige Weg.