Castrop-Rauxel. . Arno Wittekind wird neuer Pfarrer in Castrop-Rauxel. Der bisher in Wanne-Eickel tätige Pastor such in der Europastadt eine neue Herausforderung und will junge Erwachsene für die Kirche begeistern.
Der Schritt zurück nach Castrop-Rauxel ist für Arno Wittekind kein Rückschritt, sondern eine persönliche Herausforderung. Auch wenn sie ihn nur ungern aus Wanne-Eickel ziehen lassen - nach 17 Jahren als Pastor dort hat sich der 46-jährige künftige Pfarrer von Castrop-Rauxel für eine neue Gemeinde entschieden und sich dabei viel vorgenommen. Die Gottesdienste werden sich verändern.
Moderne Gottesdienste
In seiner Heimatstadt Wanne-Eickel war die Arbeit mit Jugendlichen Schwerpunkt von Castrop-Rauxels neuen Pastor. Wittekind hat dort Spuren auch abseits des Gotteshauses hinterlassen. Ob Ferienfreizeiten in Schweden oder eine Partie Fußball - junge Christen schätzen die Arbeit des 46-Jährigen. Einer von ihnen, ein Dominik, schrieb im Gästebuch der Paulus-Kirchengemeinde: „[Wir] wären sehr froh, wenn er bei uns bleiben würde.“
Doch Pfarrer Wittekind sucht nach 17 Jahren eine neue Herausforderung. Nun widmet er sich älteren Gemeindemitgliedern zu, baut jedoch zugleich auf die Erfahrungen aus der Jugendarbeit. „Es gibt Barrieren, die ich überwinden möchte“, sagt der 46-Jährige. Auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Gemeindemitglieder zwischen 25 und 60 Jahren will der Geistliche künftig eingehen. Dies fängt schon bei der musikalischen Gestaltung beim Gottesdienst an. Die Vorstellung von Wittekind sieht nicht nur klassische Orgelmusik, sondern den Klang von Schlagzeug, Gitarren und Bass vor. Und bei der Gestaltung der Gottesdienste sieht er ebenso Spielraum.
Nicht die einzige „Baustelle“. Die drei evangelischen Pfarrer wollen die erst 2007 fusionierte evangelische Kirchengemeinde Castrop-Rauxels weiter einen. „Wir möchten erreichen, dass die Gemeinde weiter zusammenwächst“, erklärt Wittekind. Nur im Team, sind die Geistlichen überzeugt, könne dies klappen.
Pfarrer Hans-Jürgen Knipp ist beim Gespräch im Pfarrbüro zuversichtlich. Das künftige Mitwirken von Pfarrer Wittekind empfindet er als absoluten Glücksfall. „In manchen Standpunkten sind wir uns ähnlich. Wir werden gut zusammen passen“, meint Knipp. Diese Vorschusslorbeeren kommen nicht von ungefähr. Mehr als 30 Jahre kennen sich die beiden Seelsorger. Knipp war einst selbst als Vikar in Wittekinds Heimatgemeinde tätig. Umgekehrt arbeitete der Wanne-Eickeler drei Jahre lang in Castrop-Rauxel.
Wittekind wird in Castrop heimisch
Arno Wittekind kehrt im September zurück in eine Stadt, die er außerordentlich schätzt. Bis dahin sind die Renovierungen am Pfarrhaus beendet. Dann zieht er mit „Kind und Kegel“ nach Castrop-Rauxel. Mit seiner Frau Petra Stach-Wittekind und seinen beiden Kindern wird er am Brückenweg sein neues Zuhause beziehen. Darin wird es wohl musikalisch zugehen. Denn Gesang und Klaviermusik sind eine Leidenschaft des 46-Jährigen. Auch als Zuhörer. Am liebsten hört er persönlich den Sound der 80er Jahre. „Ich habe ein Faible für Sting“, sagt er. Auch am Sport hat der künftige Castrop-Rauxeler große Freude. Als Linksfuß ist der passionierte Hobby-Kicker auf dem Fußballplatz vorne und hinten links zu finden.