Castrop-Rauxel. . Riesige Seifenbalsen gab’s zur Extraschicht im Parkbad Süd. Aber nicht nur. Es verzauberten auch die spanischen Rhythmen und Tänze die Besucher.
Bezaubernd. Das Parkbad Süd, es übt eine magische Anziehungskraft aus. So ließen sich viele, viele Nachtschwimmer, pardon, Nachtschwärmer aus Nah’ und Fern verzaubern. Sie tauchten ein in ein Meer aus spanischen Klängen – und Seifenblasen.
Ja, Seifenblasen. Große Seifenblasen. Um sie durch die Lüfte fliegen zu lassen, legte auch Clown Zimbo am Samstag im Parkbad Süd wieder eine Extraschicht ein – gemeinsam mit den Nachtschwärmern, die sich königlich über ihn amüsierten. Mit seinem Segway und dem obligatorischen Schwimmreifen – vielleicht flutete ja doch noch einer das Becken – wirbelte der Meister des Klamauks wie schon im vergangenen Jahr auf dem Gelände umher. Er plauderte hier mit den Besuchern, plauderte dort mit den Besuchern. Und zwischendurch nahm er im Becken immer mal wieder ein Bad in der Menge, unterhielt dort die Gäste im Wechselspiel mit den Musikern und Tänzern, die die Nacht zu einer überaus stimmungsvollen spanischen Sommernacht werden ließen.
Sie erfüllten das Becken mit iberischen Rhythmen, in denen sich Leidenschaft und Temperament widerspiegelten. Viva espana. Hingebungsvoll tanzte die Gruppe „CIA flamenca la Cati y José Manuel“ Flamenco, feurig und grazil. Gefühlsbetont spielte Jochen Jasner spanische Stücke auf seiner Gitarre, melancholisch bis freudig.
„Bis Mitternacht spielen sie immer im Wechsel“, sagte Philipp Walkenhorst, Vorsitzender des Vereins „Hände weg vom Stadtgarten“. Und später; versprach er ein weiteres Musik-Schmankerl, werde dann noch die heimische Band „Sonadores“ auftreten. Die spanische Nacht, sie sollte also lang werden.
„Wir haben gedacht, wir schlagen mit dem Motto einen schönen europäischen Bogen“, lächelte Walkenhorst. „Wir haben hier mit dem Parkbad die nördliche Ostsee-Architektur und machen uns zugleich mit unserem Kulturprogramm an diesem Abend ganz weit auf in den Süden.“ Das sei eine sehr reizvolle Idee gewesen. „Wir wollten in den Wirren um Finanzkrisen einfach mal zeigen, dass es doch noch so viel mehr gibt.“ Nämlich Kultur, die die Menschen verbinde und den europäischen Gedanken somit fördere, betonte Walkenhorst, der sich gleich zu Beginn der Nacht mit Tiefgang über eine großartige Resonanz freuen konnte. „Tröpfelten“ die Besucher im vergangenen Jahr anfangs ins Parkbad, so gab es am Samstag gleich einen recht großen Zustrom.
Die Nachtschwärmer genossen sichtlich die lauschige Atmosphäre, lauschten der Musik und ließen die Magie des Ortes auf sich wirken.