Castrop-Rauxel. .
Kräftiges rot-gelbes Zusammenrücken beim Thema Tierfriedhof im Betriebsausschuss 1: Die SPD stimmte dem FDP-Prüfantrag zur Errichtung eines Tierfriedhofs am Friedhof in Ickern oder am Waldfriedhof zu.
Nun soll sich die Verwaltung in punkto Machbarkeit mit dem Thema beschäftigen.
Ein Thema allerdings, das für sichtliche Erregung bei einigen Ausschussmitgliedern sorgte. So machte Hermann-Josef Bohle (FWI) unmissverständlich klar, dass er „dafür nicht das geringste Verständnis“habe. „Wie weit wollen wir die Vermenschlichung der Tiere denn noch treiben?“
Die FDP sieht das gänzlich anders. So sei Castrop-Rauxel eine tierfreundliche Stadt und auch die Tierliebe der Bürger sei sehr groß. Christoph Grabowski: „Deshalb entsteht sehr oft das Bedürfnis, im zeremoniellen Rahmen vom lieb gewonnenen Haustier Abschied nehmen zu können.“
Bestehende Friedhöfe sind nicht geeignet
Der Liberale sieht zudem durch die Möglichkeit von Tierbestattungen sowie der späteren Grabpflege Impulse für mögliche Wirtschaftsmodelle gegeben. Konkret nennt Grabowski zur Tierfriedhof-Umsetzung Freiflächen von rund 1500 Quadratmetern am Ickerner Friedhof. „Ersatzweise kommt in Betracht, Flächen auf dem Waldfriedhof zu nutzen.“
Klar sei für ihn natürlich, dass aus Gründen der Pietät ein ausreichender Abstand und eine hinreichende Trennung sicherzustellen sei, so dass die Bestattungen von Menschen nicht gestört werden.
Doch erntete der Liberale für seine Idee auch heftigen Widerspruch von der CDU. Dieter Gyurcsek: „Bestehende Friedhöfe sind nicht geeignet.“ Der Christdemokrat räumte allerdings ein, nichts gegen einen Tierfriedhof in dieser Stadt zu haben, wenn sich ein privater Betreiber findet. Aber eben nicht in der Nähe eines bestehenden Friedhofs. Dezernent Michael Eckhardt - „grundsätzlich ist ein Tierfriedhof eine gute Sache“ - wendet sich ebenfalls gegen eine entsprechende Bestattungsfläche auf städtischen Grünflächen.
Hingegen würde er sich über jeden privaten Betreiber freuen, der auf einer privaten Fläche im Außenbereich einen solchen Friedhof betreiben will. Sein Vorschlag: „Die Fläche sollte möglichst im Gewerbegebiet liegen, vielleicht am Rapensweg.“ Gleichwohl machte Eckhardt deutlich, dass man sich als Verwaltung nicht in der Pflicht sehe, „das Thema weiter voranzutreiben“. Allerdings werde man einem „Gewerbetreibenden, der einen solchen Friedhof betreiben will, keine Steine in den Weg legen“.
Fläche sollte möglichst im Gewerbegebiet liegen
Gegen ein Gewerbegebiet, so Grabowski, spreche jedoch die nicht so gute Anbindung durch den ÖPNV. Besucher hätten also Schwierigkeiten, per Bus dorthin zu gelangen. „Solche Flächen sind deshalb nicht geeignet.“ Er setzt nun weiterhin auf freiwerdende Flächen an bestehenden Friedhöfen die nicht mehr benötigt werden. Wobei „der Abstand natürlich erhalten bleiben muss“. Geradezu bildliche Unterstützung erhielt er von Bernd Goerke (SPD): „Wir wollen den Antrag nicht so beerdigen.“ Der mehrheitlich gefasste Beschluss sorgt nun dafür, dass sich die Verwaltung mit dem Thema Errichtung eines Tierfriedhofs beschäftigen muss..