Castrop-Rauxel. .

„Das war nicht mal ein Eiertanz!“ Deutliche Worte der Kritik findet Bürgermeister Johannes Beisenherz für den Auftritt von Opel-Chef Stracke bei der Betriebsversammlung gestern im Bochumer Opel-Werk.

Neben Beisenherz waren auch die Bürgermeister bzw. deren Stellvertreter aus Herne, Gelsenkirchen und Recklinghausen nach Bochum gefahren, um ihre Solidarität mit der Belegschaft zu bekunden und erneut auf die große Bedeutung des Standortes für das ganze Revier hinzuweisen.

Jedoch: Die Opelaner, gut 300 kommen auch aus Castrop-Rauxel, müssen weiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Eine klare Aussage zur Zukunft des Bochumer Standortes blieb der Opel-Chef den Mitarbeitern schuldig. Zwischen den Zeilen, so die Einschätzung von Bürgermeister Beisenherz, habe man aber klar die Überlegung heraus gehört, die Zafira-Produktion nach Rüsselsheim verlegen zu wollen. Zwar habe Stracke betont, man werde sich nicht aus geltenden Verträgen verabschieden. „Aber das sichert den Standort Bochum ja nur bis Ende 2014“, so Johannes Beisenherz. Ein mulmiges Gefühl bleibe auf jeden Fall. Wie es weitergeht mit Opel in Bochum, das will der Aufsichtsrat des Unternehmens nach Auskunft von Beisenherz nun am 28. Juni verkünden.

Als erfreulich sieht der Bürgermeister die große Kampfbereitschaft des Betriebsrates um den Erhalt des Werkes an. Bei der Versammlung wechselte er auch einige Worte mit dem Betriebsratsvorsitzenden Einenkel und seinem Stellvertreter, dem Castrop-Rauxeler Murat Yaman. Beide seien sehr erfreut über die Zeichen der Solidarität der umliegenden Städte.

Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft habe gestern in Bochum „klare politische Signale gegeben“. „Sie hat Stracke angeboten, dass die vier Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten ihn zu GM nach USA begleiten“, so Beisenherz. Mit der Forderung: Opel muss in Deutschland bleiben!