Castrop-Rauxel. .
Für alle Häuslebauer, Hobbyhandwerker und die, die es noch werden wollen, waren die sechsten CaRa Bau- und Energietage eine wahre Wonne.
Aufbauen, abbauen oder umbauen, selbst machen oder machen lassen. Draußen im Garten oder drinnen im Haus. Vom Dachgiebel bis zur Kellerdrainage. Für alle Häuslebauer, Hobbyhandwerker und die, die es noch werden wollen, waren die sechsten CaRa Bau- und Energietage eine wahre Wonne. Auf den 3 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche der Europahalle und des Vorplatzes präsentierten rund 80 Anbieter Neues und Bewährtes rund ums Haus.
Wolfgang Aschhoff zeigte eine ökologische Wandbeschichtung. Sie besteht fast nur aus Baumwolle. „Baumwollflocken werden mit Pflanzenmineralfarben eingefärbt und mit Wasser, sowie Baumwollzellulose als Bindemittel, zu einer Masse verrührt“, erklärt er. „Mit einer Druckluftpistole wird das Material an Wand oder Decke gesprüht. Durch dieses innovative System kann ich 30 Quadratmeter pro Stunde bearbeiten.“ Die Methode sei material- und somit kostensparend. „Die Eigenschaften der Baumwollbeschichtung ähneln denen von Lehmputz. Das heißt, sie ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend.“ Außerdem habe die Wandbeschichtung Lebensmittelqualität und sei insbesondere für Allergiker eine Alternative zur herkömmlichen Tapete.
Wer trotzdem Tapete an seinen Wänden sehen möchte, erhielt Tipps von Inneneinrichter Ulrich Sippel. Sein Fachgebiet ist die Wohnpsychologie. „Heutzutage dreht sich vieles um die Individualisierung. Weil jeder anders lebt, ist auch keine Wohnung gleich.“ Dennoch weiß er auch zu den aktuellen Wohntrends etwas zu sagen. Derzeit seien Natur- und Erdfarben, aber auch Metalltöne wie Gold oder Kupfer, angesagt. Diese Farbtöne seien einfach und mit vielem kombinierbar, erklärt er. Eine weitere Bewegung zeichne sich bei den Vorhängen ab: „Vor allem junge Leute tendierten in den letzten Jahren dazu, nur sehr dünne oder gar keine Vorhänge aufzuhängen. So langsam sind die schweren Vorhänge aus dicken Stoffen aber wieder im Kommen.“ Besonders angesagt: klassische, florale Muster.
Außer Design- und Einrichtungsfragen konnten bei den CaRa Bau- und Energietagen auch Fragen zu Neubau, Sanierung und Renovierung von Häusern geklärt werden. Neben dem weitestgehend altbekannten Fenster-, Türen- und Rollläden-Angebot sowie diversen Fußbodenbelägen stand vor allem der Aspekt der energetischen Auf- und Umrüstung im Vordergrund. Manfred Thiemann, Geschäftsführer eines Unternehmens für Energie-Systeme, stellt fest: „der Trend geht bei unseren Kunden weg von Gas und Öl. An deren Stelle treten alternative, regenerative Energien aller Art.“ Auch Thomas Hubricht, Fachmann für Photovoltaik und Solar, bestätigt dies. Trotz der Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetztes sei die Nachfrage an Solaranlagen ungebrochen groß. „Einer der größten Vorteile an einer eigenen Anlage auf dem Dach ist, dass man seinen Strom selbst erzeugt“, sagt Hubricht. Eine eigene Solaranlage schaffe Unabhängigkeit von den Strompreisen. „Die Einsparungen durch eigene Stromerzeugung sind beträchtlich.“ So sei die Apparatur auf einem Reihenhausdach nach etwa 13 Jahren kostenneutral.
Auch die Verbraucherzentrale hat den Wert der Solarenergie entdeckt. An einem Informationsstand zur bundesweiten Aktion „Woche der Sonne“ lud sie zum Gespräch über Solarthermie und Photovoltaik-Anlagen ein. Aktionsbegleiterin Susanne Krol: „Das Interesse bei den Messebesuchern ist groß. Spannend ist, dass sowohl junge Familien als auch ältere Ehepaare energetisch sanieren möchten. Bei den älteren geht dies häufig mit einem Umbau zum barrierefreien Wohnen einher.“
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Die Verbraucherzentrale bietet unter dem Motto „Mein Haus spart!“ eine Energieberatung zu Hause an. Eine 90-minütige Beratung kostet 60 Euro. Dabei kommt ein unabhängiger Energieberater ins Haus und sucht nach Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten bei Dämmung und Haustechnik. Infos zur Energieberatung und weiteren Beratungsangeboten auf: www.vz-nrw.de/castrop-rauxel