Castrop-Rauxel. .
Es ist ein Zeichen der Erinnerung, die künstlerische Aufforderung, das Leid der Juden im Dritten Reich niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Castrop-Rauxeler Bildhauer Jan Bormann hat ein Deportationsdenkmal geschaffen, das vor kurzem an der Ruhrallee in Dortmund aufgestellt und eingeweiht wurde.
Es befindet sich genau an der Stelle, an der früher die Eintracht-Turnhalle stand. Die Turnhalle, die die Nazis im Dritten Reich als Sammelstelle für mehrere hundert jüdische Mitbürger genutzt haben, um die Menschen von dort aus in die Konzentrationslage zu transportieren. Dem sicheren Tod entgegen.
Das Kunstwerk, das Bormann entworfen hat, besteht aus einem großen Findling, aus dem Eisenbahnschienen gen Himmel ragen. „Ich hoffe, ich habe eine Bildsprache gefunden, die viele verstehen“, sagt Bormann. Der große Stein ist von ihn extra nur grob gehauen worden, die Spaltflächen in ihn sind gewollt unbearbeitet. Ganz bewusst hat Bormann für das Mahnmal zudem alte, verrostete Schienen ausgewählt. Die Arbeit an diesem Werk war für den Castrop-Rauxeler Künstler etwas ganz besonderes. „70 Jahre sind seitdem vergangen. Und es wird noch lange dauern, das Geschehen aufzuarbeiten“, sagt Bormann und erinnert an die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg im Jahre 1942.
Das Denkmal wurde in enger Zusammenarbeit mit der Jüdischen Kultusgemeinde sowie den christlichen Nachbargemeinden in Dortmund gestaltet. Es soll als gut sichtbares Zeichen der Erinnerung im Stadtteil stehen und so die alte Erinnerungstafel an der Dortmunder Eintrachtstraße ersetzen.
Mit einer Spende
Eine Spende des Continentale Versicherungsverbundes habe es dem Stadtbezirk Innenstadt-Ost ermöglicht, das Deportationsdenkmal in Auftrag zu geben.
Die Einweihungsfeier, sagt Künstler Jan Bormann im Gespräch mit dieser Zeitung, sei sehr emotional und berührend gewesen. Sowohl die Arbeit an dem Deportations-Denkmal für die Nachbarstadt Dortmund als auch die Einweihung werde er deshalb nie vergessen.