Castrop-Rauxel. .
Sie nennen sich die „Teutonischen Ritter des Ku Klux Klan“, betonen aber zugleich, keine Hassgemeinschaft zu sein.
Es handelt sich um eine Gruppierung, die auch im Ruhrgebiet organisiert ist. Städte wie Dortmund, Oberhausen, Herten oder Essen zählen zu ihren „Ortsbereichen“ – aber offenbar auch der Castrop-Rauxeler Stadtteil Ickern, wie auf der Internetseite des „Ku Klux Klans“ zu lesen ist.
Im Netz stellt sich der Zusammenschluss umfassend vor. Der „Ku Klux Klan“ sei eine „Gemeinschaft, die sich parteiunabhängig, ernsthaft, werteorientiert und patriotisch für das Land“ einsetze. „Wir stehen für Sicherheit, Zusammenhalt und echte Freundschaft.“ Der Klan schließe sich in örtlichen Gruppen zusammen, „um gemeinsam für unser Land und unsere Kultur aktiv zu sein.“ Die Aktivität der Gemeinschaft: Sie pflege bei Zusammenkünften der Mitglieder Bräuche und Traditionen, fördere die Sicherheit „auf unseren Straßen“, bemühe sich um einen „werteorientierten Lebenswandel“, betreibe Aufklärungsarbeit im Kampf gegen Drogenmissbrauch, Alkoholismus und Kriminalität. Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft: „Bewerben“ kann sich „jeder christliche Deutsche mit germanischer Abstammung“. Das aber habe nichts mit Rassismus zu tun, betont der Ku Klux Klan.
Der hat seine Wurzeln eigentlich in den Südstaaten der USA, gründete sich nach dem amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865. Er gilt als rassistischer Geheimbund, da sein Ziel die Unterdrückung der Schwarzen war. Gegen diese Minderheit richteten sich ihre Gewalttaten, stets gekleidet in jene Kutten, maskiert mit den bekannten weißen Kapuzen.
„Wir arbeiten mit keinen rechtsextremen Gruppierungen zusammen, distanzieren uns von NPD und Co.“, schreibt der „Distrikt-Sekretär“ auf Anfrage dieser Redaktion. „Wir sind keine Hassgemeinschaft und wollen auch nichts mit Terrorismus zu tun haben.“ Das soll wohl auch das Foto des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik auf der Internetseite belegen.
Der „Distrikt-Sekretär“ weiter: Um die eigenen Mitglieder zu schützen, wolle er ansonsten keine Informationen an die Presse weitergeben. „Zu oft wurden Zitate aus dem Zusammenhang gerissen.“ Die „Kampagnen“ über den angeblichen „Ku Klux Klan“ hätten ja bereits für „viel Wirbel gesorgt und vielen Unschuldigen Ärger mit verheerenden Folgen beschert“.
Dem Verfassungsschutz ist jene Gruppierung jedenfalls bekannt. „Mehr dürfen wir nicht sagen“, so eine Sprecherin des Innenministeriums. Auch der Polizei in Recklinghausen ist der Internetauftritt bereits lange bekannt. „Da das Impressum auf eine Person in Herten hinweist, hatten wir den Fall der Staatsanwaltschaft Bochum zur Prüfung übergeben,“ erklärt Polizeisprecher Michael Franz. Es sollte dabei auch um eine Kontrolle der Symbole auf der Seite erfolgen. Dazu der Bochumer Staatsanwalt Dr. Christian Kuhnert: „Es gibt keine strafrechtlich relevanten Inhalte.“