Castro-Rauxel. .
Es riecht nicht, stinkt nicht und ist unsichtbar. Trotzdem: Kohlenmonoxid, kurz CO, ist brandgefährlich. In den letzten Wochen starben sieben Menschen im Ruhrgebiet an dem tödlichen Gas. Grund genug, vorzubeugen, sagt Schornsteinfegermeister Günter Schulte. Seine Tipps:
„Kohlenmonoxid entsteht, wenn bei einer Verbrennung zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht“, erklärt der Fachmann. Heißt: Wer eine Gasheizung in der Wohnung hat oder einen Kaminofen, der sollte auf der Hut sein. Wichtig, sagt Schulte, sei die regelmäßige Kontrolle. „Gasheizungen sollte man mindestens einmal im Jahr nachsehen lassen.“ Für Kaminöfen gilt: „Einmal pro Heizperiode sollte man den Ofen auseinanderbauen und überprüfen, ob die Rohre frei sind und nichts die Luftzufuhr bzw. -abfuhr verstopft. „Wer sich das nicht selbst zutraut, der kann sich an einen Schornsteinfeger wenden.“ So oder so gilt: Offene Feuer in der Wohnung sind eine große Gefahr. „Wenn nicht genügend Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung steht, entsteht Kohlenmonoxid.“
Im Unterschied zu anderen gefährlichen Gasen ist Kohlenmonoxid für den Menschen äußerlich völlig unauffällig. „Man riecht es nicht, sieht es nicht, aber es wirkt in wenigen Minuten.“ Wie? „Es bindet sich an die roten Blutkörperchen und verhindert so, dass Sauerstoff zum Herz transportiert wird.“ Die Folge: „Man wird schläfrig und stirbt innerhalb kürzester Zeit“, erklärt Schulte.
Darum sei es auch so gefährlich, in der Wohnung mit einem Holzkohlegrill zu hantieren, sagt der Schornsteinfegermeister. „Gerade Holzkohlen ziehen sehr viel Sauerstoff, der nicht von draußen nachkommt. Das kann tödlich enden, Grillen sollte man deswegen nur im Freien.“
Woran liegt es, dass sich gerade in letzter Zeit die Todesfälle durch Kohlenmonoxid häufen? „Das hat was mit unserer modernen Bauweise zutun“, sagt Schulte. Die Häuser und Wohnungen seien isoliert, kein Luftzug käme mehr durch die Fugen. „Das Ergebnis ist ein hermetisch abgeschlossener Raum, in dem es mit der Sauerstoffzufuhr schwierig wird.“ Schulte rät: „Regelmäßig lüften.“
Alle diese Maßnahmen können das Risiko jedoch nicht ausschließen. „Wer wirklich sicher sein will, der muss Kohlenmonoxid-Melder installieren“, sagt Schulte. Die allerdings seien deutlich teurer als normale Rauchmelder - „zwischen 50 und 70 Euro pro Stück.“. Hinzu kommt, dass sie gerade im Moment schwer zu bekommen sind. „Bei mir sind die Kohlenmonoxid-Melder komplett ausverkauft, ich schaffe es kaum, der Nachfrage nachzukommen“, erzählt Schulte. Er habe zwar schon wieder Bestellungen aufgegeben. „Aber im Moment kann ich mit den Geräten leider nicht dienen.“