Castrop-Rauxel. .
Bruno „Günna“ Knust, legendärer BVB-Stadionsprecher, geht in den Knast - allerdings nicht als schwerer Junge, sondern als Kabarettist mit seinem Programm „Dat Beste ausm Ärmel“.
Er ist ein echter Dortmunder, 1954 in Eving geboren und aufgewachsen, man hört es bis heute an seiner Sprache, man merkt es an seiner Witzigkeit und Schlagfertigkeit. Viele kennen ihn auch noch als Dortmunder Stadionsprecher - in den Jahren 1989 bis 1994 gab er dem BVB eine Stimme. Die Rede ist von Bruno Knust und seinem legendären Pseudonym „Günna“.
Der Dortmunder Kabarettist hat eine beachtliche Karriere als Autor, Puppenspieler, TV-Sport Moderator (Premiere und ran) aufzuweisen. Seit 1991 betreibt er im Dortmunder Süden ein eigenes Theater, das Theater Olpketal und bringt dort das ganze Jahr über seine inzwischen fünf verschiedenen Programme zum Besten. Zudem ist er regelmäßiger und gern gesehener Gast im Adventszelt.
Und da es sich auch um ein ausgesprochenes Organisationstalent handelt, ist ihm nichts zu viel – er kommt nämlich jetzt in den Meisenhof, die Castrop-Rauxeler Justizvollzugsanstalt und wird sein neues Programm „Dat Beste ausm Ärmel“ vorstellen. Für Gäste also ein absolutes Highlight in diesen manchmal tristen und kalten Tagen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 29. Februar, um 19 Uhr im Mehrzweckraum der JVA statt. Die 120 Plätze des Mehrzweckraumes werden an Bedienstete, an Gefangene und an Menschen „von draußen“ verteilt. Damit sollen, so der Leiter der Anstalt, Julius Wandelt, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
So habe man sich in der JVA in erster Linie mit der täglich anstrengenden Arbeit in der Anstalt mal etwas Entspannung an gleicher Stelle wohl redlich verdient. „Zweitens soll den Gefangenen ein bisschen hochwertige, aber doch leicht bekömmliche Kultur nahegebracht werden, denn: Viele haben davon in ihrem ganzen Leben bisher noch nicht so viel davon gesehen“, so Wandelt weiter.
Und schließlich geht es auch um Öffentlichkeitsarbeit. Wandelt: „Wir dürfen uns nicht darüber beschweren, dass unser Berufsstand ein nicht so hohes soziales Ansehen hat und man immer wieder von ,Wärtern’ und ,Schließern’ lesen muss, wenn wir nicht immer wieder zeigen, was wir für die uns anvertrauten gesellschaftlichen Problemfälle und für die Sicherheit der Allgemeinheit leisten.“ Deshalb müsse es heißen: Tue Gutes und rede darüber. „Da ist Bruno ,Günna’ Knust eben ein toller Pate.“