Castrop-Rauxel. . Die Hausruine an der Bergstraße, die seit zehn Jahren leer steht, verfällt immer mehr. Ein Antrag auf Abrissgenehmigung liegt der Stadt aktuell nicht vor. Die Frist für den ersten Abrisstermin hat der Eigentümer schon vor langer Zeit verstreichen lassen.

Der Anblick stimmt fast schon traurig. Unerbittlich nagt der Zahn der Zeit an der Hausruine an der Bergstraße. Sehr zum Ärger vieler Anwohner, die nicht nur mit dem Anblick leben müssen, sondern auch mit den Gefahren, die von einem solchen abbruchreifen Haus ausgehen können.

Der Stadt sind in diesem Fall allerdings die Hände gebunden, da sich die Schrott-Immobilie in Privatbesitz befindet. Schon vor über einem Jahr hatte unter anderem auch der Leserbeirat dieser Zeitung auf den maroden Zustand des seit Jahren unbewohnten Hauses hingewiesen. Eine Nachfrage bei der Stadt hatte damals – im Dezember 2010 – ergeben, dass der Eigentümer zwar einen Antrag auf Abrissgenehmigung gestellt hatte, dann aber die gesetzte Frist tatenlos verstreichen ließ.

„Seitdem haben wir auch nichts mehr gehört“, erklärte auf erneute Anfrage dieser Zeitung Christina de Finis vom Presseamt der Stadt. Seitdem habe der Eigentümer der Immobilie keinen Antrag auf eine Abrissgenehmigung mehr gestellt. Insofern scheint auch die Absicht, das Grundstück neu zu bebauen, erst einmal in weite Ferne gerückt zu sein.

Ein Eisenzaun umgibt das Areal an der Bergstraße. „Alle Auflagen zur Sicherung des Geländes werden vom Eigentümer erfüllt“, erklärt Christina de Finis. Das Haus sei nicht akut einsturzgefährdet, es gehe keine Gefährdung der Öffentlichkeit von dem Grundstück aus. Die Stadt überzeuge sich regelmäßig davon, dass der Eigentümer alle Auflagen zur Sicherung des Areals auch umsetzt. Mehr kann sie nicht tun. Haus und Grundstück zu kaufen und dann selber abzureißen, um so das Ärgernis aus der Welt zu schaffen, das könne sich die Stadt zudem auch gar nicht leisten.

Auch wenn keine akute Einsturzgefahr besteht, kann man durch die leeren Fensterhöhlen unschwer eingestürzte Decken und lose herab baumelnde Balken erkennen. Für Kinder ist eine solche Ruine ein wahrer Abenteuerspielplatz. Das weiß natürlich auch Christina de Finis. Aber: „Das Grundstück ist abgesperrt, das Betreten verboten. Mehr können wir nicht tun. Das Ganze bleibt einfach ein großes Ärgernis.“