Castrop-Rauxel. .

Ein Tempolimit auf den Autobahnen A 2, A 45 und A 42 im dichten Siedlungsgebiet der Stadt Castrop-Rauxel soll den Bürgern Entlastung bringen, so Dr. Bert Wagener (Bündnisgrüne), der zusammen mit der SPD dies in einem Antrag in der Ratssitzung forderte.

Zwar sei im Zuge des dreispurigen Ausbaus der A 2 für entsprechenden baulichen Lärmschutz gesorgt worden, so SPD-Fraktionschef Daniel Molloisch, doch sei für ein wirksames Tempolimit nicht gesorgt worden. Immer wieder würden diesbezüglich Beschwerden der Bürger an die SPD herangetragen und auch die Zahl der Unfälle habe sich in der Vergangenheit dort stark erhöht.

Deshalb soll die Verwaltung bei den zuständigen Bezirksregierungen aus Lärmschutz- und umweltpolitischen Gründen darauf hinwirken, dass „in Zusammenarbeit mit der Landesregierung auf allen Autobahnen im Gebiet der Stadt Castrop-Rauxel versuchsweise ein Tempolimit eingerichtet wird“. Ebenfalls sollten Gespräche mit den Nachbarkommunen aufgenommen und die Landtagsabgeordneten auch mit einbezogen werden.

Strikt gegen die Einführung eines Tempolimits war Hilmar Claus (CDU): „Die bisherige Regelung ist ausreichend, sie sollte so beibehalten werden.“ Und Linke-Chef Ingo Boxhammer hielt das Thema sogar für völlig verfehlt. Man habe hier extrem wichtige Dinge wie den Stärkungspakt Stadtfinanzen - Boxhammer nennt ihn gerne „Strangulierungspakt“ - vor der Brust und beschäftige sich nun mit Sachen, auf die man eh keinen direkten Einfluss habe, so der Linke-Politiker kopfschüttelnd.

Das sieht Wagener allerdings ganz anders. Die rot-grüne Koalition setze vielmehr auf ein Umdenken bei den Verantwortlichen. Dies zeige beispielsweise bereits der Arnsberger Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann. Der möchte nämlich auf den Ruhrgebietsautobahnen in seinem Regierungsbezirk ein neues Schutz-Zeitalter einläuten.

Unter dem Motto „Mehr Verkehrssicherheit, weniger Verkehrslärm“ schlägt Bollermann dem NRW-Verkehrsministerium in einem „bis zu dreijährigen Feldversuch vor, die Geschwindigkeit auf ausgewählten Streckenabschnitten auf 100 bis 130 Stundenkilometer zu begrenzen“. Aus diesem Ansatz, so Wagener weiter, „schöpfen wir nun Hoffnung auch für uns hier“.