Castrop-Rauxel. .
Stabwechsel bei der Verbraucherberatung: Nach zehn spannenden Jahren verlässt „das Gesicht der Energieberatung“, die Diplom-Ingenieurin Architektin Rita Maria Jünnemann, die Niederlassung in Castrop-Rauxel.
Sie wechselt in die Düsseldorfer Zentrale, um dort ihre große praktische Erfahrung in neue Projekte einzubringen. Ihr Nachfolger ist der Diplom-Ingenieur Friedhelm Glier, der ab sofort das gesamte, vielfältige Feld der Energie- und Klimaschutzberatung beackert.
In den zehn Jahren - „da kann sich Frau doch mal verändern“ -, die Jünnemann immer in enger Zusammenarbeit mit dem kommunalen Netzwerk von EUV und Stadtverwaltung das breite Thema Energiesparen im wahrsten Sinne des Wortes an allen Ecken und Kanten dieser Stadt bekannt machte, hat sie grob geschätzt wohl jeden achten bis neunten Einwohner schon einmal beraten. „Und durchaus auch mal doppelt“, bemerkt die 51-Jährige gebürtige Rheinländern schmunzelnd. Was aber durchaus gewünscht ist, denn bei der komplexen Materie geht es schließlich auch um die Vermittlung der manchmal komplizierten Sachverhalte.
Und genau das war Rita Jünnemanns Ding. Heike Hirschmann-Graf von der Düsseldorfer Zentrale: „Rita war die Kollegin, die ihr Expertenwissen brauchbar machte. Sie hat den Verbraucher nie allein gelassen.“ Mit dem Erfolg, dass der Ratsuchende hinterher denn auch genau das Richtige getan hat. Immer wieder auf der Liste: die großen Dauerbrenner der Beratung wie Schimmel, Feuchtigkeit und die Photovoltaik, die sich mit den Jahren entwickelte. In der Praxis geht es gar nicht um den großen Rundumschlag. Auf keinen Fall sollen die Kunden von einer Masse an Sanierungsmöglichkeiten erschlagen werden. Hirschmann-Graf: „Schon mit kleinem Geld lässt sich bei der energetischen Sanierung eine Menge machen. Rolladenkasten- und Kellerdeckendämmung, Fenster, Heizung - zuviel muss gar nicht sein.“ Und Rita Jünnemann ergänzt: „Im Prinzip reichen 90 Minuten, um die Menschen auf den Weg der Sanierung zu bringen.“ Dabei habe sich gezeigt, dass „der Kunde Überschaubares erfahren möchte, das sofort umsetzbar ist“.
Die Kooperationspartner Stadt und EUV waren sich beim gestrigen Stabwechsel einig: In den letzten zehn Jahren wurde in Castrop-Rauxel Pionierarbeit auf dem Feld des Energiesparens geleistet. Bürgermeister Johannes Beisenherz versprach denn auch weitergehende Unterstützung. „Meine Präferenz ist klar, die Verbraucherzentrale muss bleiben und so denkt auch die Politik.“ EUV-Chef Michael Werner lädt die Castrop-Rauxler zudem ein, beim Thema mit dabei zu sein: „Leute, hier habt ihr die Chance, eure Energiewende einzuleiten.“ Und er sagt auch: „Frau Jünnemann hat eine Duftmarke, ja Fußspuren hinterlassen. Das ist eine Herausforderung.“ Seine Empfehlung an Nachfolger Friedhelm Glier: „Arbeiten Sie daran, dass Sie das Gesicht der Energiewende werden.“
Glier wird dies tun, der 58-jährige Kerschenbroicher, der seit vier Jahren in der Energieberatung tätig ist, will die gute Arbeit mit neuen Akzenten fortsetzen. Einer seiner ersten Starts ins wichtige kommunale Netzwerk dürfte die nächste Sitzung des Umweltauschusses sein. Dort wird er sich der Politik und der Verwaltung vorstellen.