Castrop-Rauxel/Oberhausen. . Die Polizei nahm vier Personen fest. Darunter auch einen 48-jährigen Mann aus Castrop-Rauxel.
Freitagabend um 20.30 Uhr schlug die Falle zu. Zeitgleich hoben Oberhausener Polizeibeamte, der Zoll Essen und niederländische Polizisten zwei Hanfplantagen in Herne und Kamp-Lintfort aus, räumten ein Oberhausener Lager mit Equipment für den Marihuana-Anbau, stoppten einen vermutlich mit Drogen beladenen Lkw und nahmen drei Männer – darunter einen 48-jährigen Mann aus Castrop-Rauxel -- sowie eine Frau fest. Das alles vor dem Hintergrund internationalen Drogenhandels.
Vorausgegangen waren den nächtlichen Ereignissen monatelange Ermittlungsarbeiten der Drogenfahnder und des Zolls. Die Beamten mussten unbedingt überall gleichzeitig zuschlagen, damit sich die mutmaßlichen Drogenhändler nicht untereinander warnen konnten. Und so hing letztlich alles von eben jenem mit Rauschgift beladenem Lkw ab, der sich aus Südspanien kommend Richtung Europa bewegte, aber erst die Grenze zu den Niederlanden überquert haben musste, damit holländische Kollegen den 48-jährigen Fahrer aus Castrop-Rauxel stoppen und festnehmen konnten. Die Ankunft des Lkw-Fahrers in den Niederlanden war bereits Donnerstagnacht erwartet worden, hatte sich aber um 24 Stunden verzögert.
Freitagabend schließlich, nachdem der Fahrer in Belgien erst noch eine Pause eingelegt hatte, überquerte er endlich die Grenze. Das war der Startschuss für den Einsatz. „Die Kollegen von der Drogenfahndung hatten einen Tipp bekommen“, sagt der Oberhausener Polizeisprecher Johannes Paus. Ein 37-jähriger Oberhausener sollte unterstützt von seiner Freundin (29) Hanfplantagen betreiben. Während ihrer Ermittlungsarbeit stellten die Kripoleute fest: „Unser Hauptverdächtiger gehört zu einer Gruppe mutmaßlich Krimineller, die Kontakte zu weiteren verdächtigen Leuten unterhält. Gegen diese zweite Tätergruppe ermittelte bereits der Zoll.
Die Polizisten fanden heraus, dass der 37-jährige nicht nur Plantagen besitzen, sondern auch mehrere Lkw für den Drogentransport angeschafft haben soll. Auch der in Südspanien gestartete Transporter gehöre ihm. Besonders perfide bei diesem Lkw: „Es ist ein Gastransporter, den natürlich kein Zollfahnder so schnell öffnet“, erklärte Paus.
Die finanziellen Kapazitäten beider Plantagen in Herne und Kamp-Lintfort schätzt Paus bei vier Ernten pro Jahr auf 200.000 Euro. Kein schlechter Gewinn.
Doch auf den müssen der Lkw-Fahrer, der 37-jährige Oberhausener, dessen Freundin und zwei weitere 37 Jahre alte Mittäter aus Oberhausen und Duisburg nun verzichten. Alle wurden dem Haftrichter vorgeführt.