Castrop-Rauxel. . Der Regionalverband Ruhr (RVR) und der örtliche Hegering luden zum Weihnachtsbaum-Sägen ein. Viele Besucher strömten am Sonntag ins Grutholz.

Den Richtigen zu finden, ist gar nicht mal so einfach. Groß sollte er auf jeden Fall sein. Und schön anzusehen. Wichtig ist zudem, dass er ein sattes Grün trägt, und dass ihm glitzernde Kugeln oder Strohsterne gut stehen. Allzu sehr nadeln sollte er übrigens auch nicht.

Ja, wo ist ein solcher Tannenbaum nur zu finden? Ganz klar: im Grutholz. Dort gab es am Sonntag mal wieder die große Auswahl. Der Regionalverband Ruhr (RVR) und der örtliche Hegering hatten bereits zum dritten Mal zum großen Weihnachtsbaum-Sägen eingeladen. Wie zu erwarten war der Andrang einmal mehr sehr groß.

So riss der Besucherstrom auf dem Weg zu der 2500 Quadratmeter großen Fläche im Grutholz nicht ab. Ausstaffiert mit Säge und Arbeitshandschuhen marschierten viele Familien, aber ebenso jüngere und ältere Ehepaare durch den Wald.

Während die einen erst noch die Weihnachtsfichte sägen mussten und das Areal im Grutholz ansteuerten, kehrten andere bereits mit ihrem schönen Grün zurück zum Parkplatz. „Tausche Säge gegen Baum“, scherzte ein Besucher, der die Arbeit noch vor sich hatte und sich diese offensichtlich ersparen wollte. Doch er hatte kein Glück: Den Tausch ging niemand ein. Wer gibt auch schon den selbst gesägten Baum so einfach ab. Die fünfjährige Charlotte würde es jedenfalls nicht tun. Sie war nämlich zu stolz darauf, den Weihnachtsbaum selbst ausgesucht zu haben. Es gab da allerdings noch etwas, was sie genauso gut, wenn nicht noch besser fand: die leckere Bratwurst, die sie im Grutholz schnabulieren konnte – mit ordentlich Ketchup natürlich.

„Wir sind heute das erste Mal dabei“, sagte Charlottes Mutter Janina Kubis. „Eine wirklich schöne Aktion, vor allem für die Kinder“, pflichtete Katrin Bernsdorf bei. „Das ist schon etwas anderes, als den Baum einfach nur zu kaufen“, fügte die Castrop-Rauxelerin hinzu.

„Die Stimmung hier ist schön, man trifft Bekannte und Nachbarn, kann sich hier mit ihnen unterhalten“, genoss auch Sandra Sternemann den Sonntagsausflug ins Grutholz. Sie war mit der Familie da – nicht das erste Mal. Und dennoch gab es für sie eine Premiere: „Sonst waren wir nur so hier.“ Doch gestern, da sägte Familie Sternemann erstmals einen Baum – einen großen.

„Der duftet sogar noch“, freute sich Sandra Sternemann. Die Bäume hier seien eben sehr frisch. Bei den normalen Verkäufern sei das hingegen nicht immer der Fall. „Frischer als frisch geschlagen geht nicht“, lächelte ein weiterer Waldbesucher und hievte den Baum zu seiner Familie.

Dann ging es zu den RVR-Mitarbeitern, die alle Hände voll zu tun hatten: Sie stutzten hunderte Weihnachtsbäume erst zurecht und netzten sie anschließend ein.

Auch Revierförster Matthias Klar hatte gut zu tun. Er saß an der Waldkasse, an der sich eine lange und dauerhafte Schlange gebildet hatte. „300 bis 400 Leute waren bislang da“, sagte er am späten Mittag und rechnete mit weiteren Besuchern – bei dem tollen Wetter. Wobei: Schnee wäre natürlich auch schön gewesen, weihnachtlicher.