Endlich kann das Tierheim sein arg angeschlagenes Katzenhaus renovieren lassen. Doch aufgrund des schlechten Zustandes der Bausubstanz schnellen die Kosten in die Höhe.

Joy, Fleur, Kessi und die anderen Samtpfoten sollen es endlich besser haben. Wenn sie schon kein Zuhause für immer mit gemütlicher Couch und jeder Menge Streicheleinheiten haben, so soll doch ihr Zuhause auf Zeit – das Katzenhaus des Tierheims am Deininghauser Weg – ein wenig ansehnlicher werden.

Und das ist auch dringend nötig, wie Roswitha Heise und Bärbel Simon vom Vorstand des Tierschutzvereines bei einem Rundgang deutlich machten. Abgeplatzte Fliesen, alte Bohrlöcher in den Wänden, abgewetzte Regalbretter, freiliegende Wasserleitungen, und, und, und. Der Flachbau ist gehörig in die Jahre gekommen, lange Zeit wurde nichts oder nur das Allernötigste repariert, bis schließlich auch das Veterinäramt anmerkte: So kann das nicht bleiben.

Wo viele Tiere – Katzen in diesem Fall – unter einem Dach zusammen lebten, müsse nun mal der höchste hygienische Standard gelten, erklärt die erste Vorsitzende Roswitha Heise. Den aber erfülle die Anlage derzeit nicht, denn zwischen zersprungenen Fliesen, abgeplatztem Wandputz oder in aufgequollenen Regalbrettern können sich leicht Keime einnisten, die den Ausbruch von Krankheiten begünstigen können. So darf es nicht weitergehen, hat der Tierschutzverein beschlossen.

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Und auch das Veterinäramt hat gemahnt: Wenn sich die Umstände im Katzenhaus nicht langfristig verbesserten, drohe die Schließung. So weit ist es nicht gekommen – zwei Jahre lang hat der Tierschutzverein alles daran gesetzt, die nötige Geldsumme zusammenzubekommen, um das Gebäude renovieren zu lassen. Ob nun vom Trödelmarkt an Ostern, dem Sommerfest im Juli oder dem Adventsbasar – was eben ging, legten die Tierschützer auf die hohe Kante.

Immerhin war allein die Innenausstattung mit rund 30 000 Euro veranschlagt. Nun, nachdem der erste der Katzenräume neu gefliest ist, ist klar: Die Summe wird nicht zu halten sein. „Die Wände sind alle so marode, dass dort erstmal neu verputzt werden musste“, so Bärbel Simon. Die unvermeidbare Folge: Höhere Kosten.

Zwei große Baustellen im Katzenhaus konnte das Tierheim bereits im vergangenen Jahr abschließen: Neue Heizungen wurden installiert sowie moderne Fenster und Türen zum Auslauf hin eingebaut. Wenn jetzt zumindest auch die Fliesenarbeiten abgeschlossen sind – mit Glück vielleicht noch in diesem Jahr – so hoffen die Tierschützer, dann kann es mit dem Boden weitergehen, der ein besonderer sein wird: Aus Kunststoff gegossen und damit besonders hygienisch – aber auch nicht gerade preisgünstig zu haben.

Die guten Geister des Tierheims: Ute Cremer, Bärbel Simon, Roswitha Heise, Iris Prins und Anke Schneider (v.l).
Die guten Geister des Tierheims: Ute Cremer, Bärbel Simon, Roswitha Heise, Iris Prins und Anke Schneider (v.l). © WAZ FotoPool

Und dann wäre da ja auch noch die Wandverkleidung, die dringend einer Dämmung bedarf, die alte Küchenzeile, die ersetzt werden müsste, das Außengehege mit seinem undichten Dach – und, und, und ... Wer Hilfe anbieten möchte, kann sich beim Tierheim melden: Telefon 12 887.

Broschüre informiert über Kastration von Katzen

Das Veterinäramt des Kreises Recklinghausen bittet Katzenbesitzer darum, Freigänger-Katzen unbedingt kastrieren zu lassen. Unkastrierte Tiere pflanzen sich fort, was zu einer unkontrollierten Vermehrung und besorgniserregender Katzenübervölkerung führt. Das Veterinäramt bittet die Besitzer daher, ihre Katzen ab dem fünften Lebensmonat, jedoch unbedingt vor der ersten Geschlechtsreife, kastrieren zu lassen. Eine Kastration schadet weder der Gesundheit des Tieres, noch verändert sie dessen Persönlichkeit. Außerdem sollte jedes Tier beim Tierarzt mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden, um dem Halter problemlos zugeordnet werden zu können. Der Flyer „Katzenjammer muss nicht sein“ ist ab sofort bei Tierärzten, den Tierschutzvereinen und Tierheimen sowie im Kreishaus Recklinghausen erhältlich und enthält Informationen und Kontaktadressen zum Thema.