Castrop-Rauxel.. Ein kreativer Kopf aus Castrop-Rauxel: Der 42-jährige Bone Buddrus ist Chefzeichner bei Fix & Foxi.

Auf dem Schreibtisch liegen Stift und Papier, direkt daneben einige Comic-Hefte. Ein Skelett lugt um die Ecke, übt für Halloween schon mal das furchteinflößende Grinsen. R2-D2 hingegen bleibt völlig regungslos. Starr schaut der Roboter auf das hoffnungslos überfüllte Bücherregal, auf dem ein Alien hockt: Hier stehen Comic an Comic - Micky Maus, Fix & Foxi, dazwischen Star Wars. Direkt daneben: eine Vitrine, bevölkert von Comicfiguren. Und auf der Fensterbank: die Bücher Walt Disneys in Reih’ und Glied.

Er habe das „Peter Pan-Syndrom“, sagt Bone Buddrus über sich selbst. „Ich will nicht erwachsen werden“, schmunzelt der 42-Jährige, der sich in der Tat eine gewisse Kindlichkeit bewahrt hat. Das wird deutlich, als er von sich erzählt – lebendig, offen, stets mit einem Augenzwinkern und so überaus heiter. Zudem zählen Fantasie und Kreativität zu seinen Attributen, immerhin ist er ein Künstler – ein Zeichner, Cartoonist, Animator. Und noch dazu ein waschechter Castrop-Rauxeler, der mittlerweile in Datteln lebt und hier derzeit intensiv damit beschäftigt ist, zwei niedlichen Füchsen zu neuer Popularität zu verhelfen. Bone Buddrus ist Chefzeichner bei Fix & Foxi, jenem Comic von Rolf Kauka.

„Zu dem Job bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde“ erzählt Buddrus mal wieder mit einem Lächeln im Gesicht. Er habe sich im September vergangenen Jahres einfach beworben, einfach alles in eine Waagschale geworfen – und es klappte, der Verlag nahm ihn freiberuflich unter Vertrag. Ein großer Erfolg, der zugleich allerdings den Sprung ins kalte Wasser bedeutete, ins eiskalte Wasser. „Ich hatte zwölf Tage Zeit für eine Geschichte von 15 Seiten.“ Buddrus meisterte die Aufgabe. Er stellte die Oktober-Ausgabe fertig. Er machte die November-Ausgabe. Er zeichnete die Dezember-Ausgabe – leider auch das vorläufig letzte Fix & Foxi-Heft. „Der Verlag war pleite.“

Dennoch begleiten die Zwillingsfüchse Buddrus auch weiterhin. „Wir versuchen momentan, Fix & Foxi ganz neu zu vermarkten.“ Der Verlag setze auf hochwertige, gebundene Ausgaben, auf gedruckte Sammelstücke, ebenso auf Figuren des bekanntesten deutschen Comics. Buddrus arbeite aktiv an diesen Projekten mit.

„Jüngst habe ich auch noch eine Fix & Foxi-Seite für die Witwe Kaukas, die in den USA lebt, gezeichnet.“ Was sich zunächst nach Routine anhören mag, ist durchaus ein besonderer Auftrag: „Die Seite mit dem Titel ‘Coming to America’ wurde in einer Auflage von 10 000 im September bei der Steuben-Parade in New York, dem Umzug der deutschen Einwanderer, verteilt, und sie wurde zudem noch in einer Ausstellung Alexandra Kaukas in Washington gezeigt.“ Buddrus erfüllt dies mit Stolz, ihn, der ansonsten doch sehr bodenständig ist und sich eigentlich nur ungern selber lobt.

Aber zeichnen, das ist es eben, was er kann, was er will – auch schon im zarten Alter von vier Jahren. Er sei mit Comics groß geworden, habe mit Batman das Lesen gelernt, habe Walt Disney verehrt. „Ich habe meine Mutter damals völlig überrascht, als ich mal eben das Känguru aus dem Yps-Heft abgezeichnet habe“, erzählt der Vater von zwei Kindern. „Mit zehn bin ich in Habinghorst zum Kiosk und habe mir da immer meinen Lieblings-Comic gekauft.“ Gaston, eine Figur des belgischen Zeichners André Franquin. Noch heute liegen die bunten Geschichten des chaotischen Büroboten, bei dem einfach alles schief läuft, in Buddrus’ Schrank.

„Der Comic ist kein Kinderkram, er ist eine eigene Kunstform“, sagt er. „Er macht nicht blöd.“ Im Gegenteil: Er beflügele die Fantasie. „Also ich hatte noch nie keine Idee.“ Die besten Einfälle hat er übrigens im Auto oder aber unter der Dusche.