Castrop-Rauxel. . Ausgerechnet im Herbst blüht in Castrop-Rauxels Eiscafés und -dielen das Geschäft mit Frucht- und Milcheis, Milchshakes und italienischem Kaffee wieder auf.
Jetzt sind wieder alle Plätze besetzt. Ausgerechnet im Herbst blüht in Castrop-Rauxels Eiscafés und -dielen das Geschäft mit Frucht- und Milcheis, Milchshakes und italienischem Kaffee wieder auf. Zuvor hatte der durchwachsene Sommer den Betreibern das Leben schwer gemacht.
Ob in Rauxel oder in Castrop – für die Eisdielenbetreiber sind die für diese Jahreszeit ungewohnt hohen Temperaturen ein Segen. Dabei hatte es in diesem Jahr doch so gut angefangen. „Der Frühling hat super gut begonnen“, sagt Gabriella de Felippo vom Eiscafé Dolomiti in Rauxel. Doch in den sonst so umsatzstarken Monaten Juli und August schmolz der Absatz dahin. Der Grund: Viele Rauxeler haben in dieser Zeit Urlaub gemacht, für die Daheimgebliebenen war es meist nicht warm genug, um in der Eisdiele eine kühle Erfrischung zu suchen. „In diesen Monaten war nicht besonders viel los“, schildert die 59-jährige Eiscafé-Inhaberin. Zum Glück habe das in Rauxel schon lange ansässige Café treue Kunden, die sich gerne bei jedem Wetter eine Portion Spaghetti-Eis gönnen. Neben diesem Dauerbrenner waren in diesem Jahr Spezialitäten mit frischem Obst begehrt. „Wie unser Pizza-Eis“, so de Felippo.
Vom jetzigen fast schon sommerlichen Wetter ist die Italienerin total begeistert. Im Herbst hat sie so etwas schon lange nicht mehr erlebt. „Hoffentlich bleibt das noch eine Weile so gut“, wünscht sich de Felippo. Und wenn diese Phase vorbei ist, geht es für die Familie wahrscheinlich ab November für einige Monate in die italienische Heimat, ins norditalienische Cortina. Im Februar wird das Eiscafé aller Voraussicht 2012 wieder eröffnen. Etwas kürzere Betriebsferien wird dagegen Youssef Massa machen. Im Januar will er wieder durchstarten. Der 38-jährige Castrop-Rauxeler blickt mit gemischten Gefühlen auf die diesjährige Eissaison zurück, die für ihn seine erste als selbstständiger Unternehmer in der Castroper Innenstadt war. Seit 13 Jahren arbeitet der Eismacher in der Branche. Einen derartig durchwachsenen Sommer hat der 38-Jährige zuvor selten erlebt. Zwar verfügt das Eiscafé Gelatamo über einen großen Außenbereich. Jedoch „hatten die Leute nicht immer Lust rauszugehen“, hat der Castroper beobachtet. Umso größer ist aktuell auch seine Freude wegen des sommerlichen Herbstes. Die Stühle sind jetzt häufiger besetzt als an manchen August-Tagen. Dass das erste Jahr für ihn schwer werden würde, damit hatte er gerechnet. Doch Massa bleibt Optimist. „Der nächste Sommer wird bestimmt besser“, so der Jungunternehmer. Mit diesem Wunsch steht er nicht allein da.