Castrop-Rauxel. . In der zweiten Septemberhälfte finden auch in Castrop-Rauxel ene Reihe von Veranstaltungen im Rahmen der bundesweiten „Fairen Woche“ statt.

Zwei wichtige Ziele verfolgen die Mitglieder vom Aktionsbündnis „Fairer Handel“ das ganze Jahr über: Sie wollen den Menschen in Castrop-Rauxel klar machen, wie wichtig es ist etwas gegen die Armut in den Ländern der Dritten Welt zu unternehmen. Und sie machen sich stark für eine gerechte Gestaltung des globalen Welthandels.

Die „Faire Woche“, die bundesweit in der zweiten Septemberhälfte begangen wird, ist für sie natürlich Anlass, mit geballter Kraft auf die Vorteile eines fairen Handels hin zu weisen. Viele Veranstaltungen, Vorträge und Aktionen stehen in der Europastadt, die ja seit 2009 auch das Siegel der Fair-Trade-Stadt trägt, in dieser Zeit auf dem Programm. Die fünf Gruppen, die die Woche gemeinsam organisieren, haben für die Zeit vom 15. bis zum 30. September ein breites Spektrum an Themen vorgesehen. Möglichst alle Altersgruppen in der Stadt sollen sich angesprochen fühlen.

„Kinder und Jugendliche bekomme ich natürlich nicht mit dem Thema fair gehandelte Kosmetik“, nennt Hendrik Meisel vom Weltladen Castrop ein Beispiel. Aber: Wenn man ihnen erzählt, das Kinder in ihrem Alter in Pakistan unter üblen Bedingungen Fußbälle zusammen nähen müssen, „dann“, so Meisel, „hat man sie gepackt.“

Überhaupt seien fair gehandelte Produkte schon längst nichts Exotisches mehr. „Der Umsatz des fairen Handels steigt Jahr für Jahr“, weiß auch der städtische Agendabeauftragte Bernhard Lammers.

Und die Produkte – vom Kaffee, über Schokolade, Wein, Gewürze bis zur Kleidung –, kann man schon längst nicht mehr nur in den Dritte-Welt-Läden kaufen. Man bekommt sie auch bei den Discountern und in den Supermärkten.

„Und die fair gehandelte Schokolade schmeckt wirklich genau so gut wie andere bekannte Marken auch“, meint Marion Henschel vom Bezirksverband der Kleingärtner. Gemeinsam mit der Frauengruppe gestaltet sie die Aktionen der „Fairen Woche“ in Castrop-Rauxel mit.

T-Shirts, Hosen, Schuhe – auch bei der Kleidung achten immer mehr Hersteller auch auf die Umstände, unter denen die Stoffe produziert, die Textilien verarbeitet werden. „Vielen jungen Designern ist das sehr wichtig“, erklärt Meisel. Und Kunden, die schon immer zu Marken-Klamotten gegriffen haben, die würden nun vermehrt auch zu fair produzierten Kleidungsstücken greifen.

Faire Produkte sind also zunehmend im Alltag der Menschen präsent. Nach Auffassung von Bernhard Lammers ist außerdem bei bei den Verbrauchern zum Glück auch eine Abkehr von der „Geiz-ist-geil“-Mentalität zu spüren.

Und dass auch fair gehandelter O-Saft in einem alkoholfreien Cocktail ziemlich gut schmeckt, davon können sich alle Bürgerinnen und Bürger bei der offiziellen Eröffnung der „Fairen Woche“ am Donnerstag, 15. September, ab 15 Uhr am Haus der Begegnung an der Lange-Straße überzeugen. Vor dem Haus wollen die Veranstalter nämlich eine lange Tafel mit fairen Produkten aufbauen. Natürlich kann Vieles auch probiert werden. Bürgermeister Beisenherz wird den Veranstaltungsreigen eröffnen.

Zuvor gehen bereits die Schülerinnen und Schüler der Janucz-Korczak-Gesamtschule um 11 Uhr auf eine Fairtrade-Rallye, die von einer Schulklasse vom Berufskolleg vorbereitet wurde. Abends gibt’s dann beim „Rock unterm Förderturm“ fair gehandelten Kaffee und auch Weine.