Castrop-Rauxel. .

Einer 31-jährigen Hartz IV-Empfängerin soll im Mai dieses Jahres erst die Hand ausgerutscht sein, nur einen Monat später fiel sie unter Alkoholeinfluss erneut negativ auf: Sie soll zwei Polizisten übel beschimpft, einen Beamten gar bespuckt haben. Nun musste sie sich deswegen vor dem Strafgericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft warf der Angeklagten vor, dem Ex-Mann ihrer Lebensgefährtin nach einer verbalen Auseinandersetzung vor einer Gaststätte an der Lange Straße zwei Faustschläge ins Gesicht versetzt zu haben. Der 25-Jährige trug laut ärztlichem Attest eine Schädelprellung davon.

Nach jener Attacke soll es dann im Juni erneut zu einem Spektakel auf der Lange Straße gekommen sein – wieder soll die Angeklagte die unschöne Hauptrolle gespielt haben. Sie sei mit einer polizeilich bekannten Frau unterwegs gewesen, so ein Beamter. Er und sein Kollege seien auf die beiden aufmerksam geworden, da sie einen Kampfhund, mit dem es bereits Probleme gegeben habe, bei sich führten – ohne Maulkorb. Darauf angesprochen sei die Angeklagte sogleich ausfallend geworden. Sie habe die Polizisten als „Arschlöcher“ und „blöde Wichser“ tituliert. Zudem habe sie sich nicht ausweisen wollen. „Sie widersetzte sich und bespuckte mich“, berichtete der Beamte, der wegen des Vorfalls zivilrechtliche Ansprüche geltend machen wollte. „Weil ich geschockt war und mich geekelt habe, die Frau war sehr ungepflegt“, begründete er seinen Antrag.

Dass sie ihn bespuckt habe, gab die Angeklagte zu. Derart beleidigt aber habe sie den Beamten nicht. Die Polizisten hätten sie einfach gepackt – und das nur, weil sie gesagt habe, sie sollten sich nicht einbilden, mit ihrem Wagen mitten auf der Straße stehen bleiben zu können. Auch den Vorwurf der Körperverletzung relativierte sie. Der Ex-Mann ihrer Freundin sei auf sie los gegangen. „Ich dachte, der klatscht mir eine, da habe ich ihn aus Reflex mit der flachen Hand geschlagen, aber nur ein Mal.“

Die Zeugen schilderten dies anders. „Ich habe meiner damals Noch-Frau mitgeteilt, dass ihre Freundin, die Angeklagte, vor der Kneipe mit einer anderen Frau rumknutscht“, sagte der Geschädigte, der daraufhin mit seiner Ex-Gattin zum Ort des Geschehens gefahren sei. Die 21-Jährige sei sofort vor Eifersucht schäumend auf das knutschende Pärchen los. Es gab ein Handgemenge. Er habe seine Ex-Frau „da raus“ holen wollen, bekam dabei die Faustschläge der Angeklagten ab.

Die Fortsetzung folgt am 23. September.