Castrop-Rauxel. .

Mmmh, das sieht doch lecker aus. Zum Anbeißen. Und diese individuell geformten Brötchen sind nicht nur äußerst schmackhaft, sie sind zudem auch noch selbst gebacken.

Ganz frisch holt Wolfgang Kremer sie aus dem Ofen. Um ihn herum stehen seine jungen Lehrlinge, allesamt kleine Bäcker. „Wer will mir denn mal helfen?“, fragt Kremer, während er das Blech mit den duftenden Brötchen aus dem Ofen holt. „Ich!“, rufen alle Kinder zugleich und wollen möglichst nah ran. Es ist aber auch spannend, was sie hier im Kulturzentrum Agora erleben: Wolfgang Kremer, Tagesvater aus Castrop-Rauxel, zeigt ihnen, wie die Menschen früher gearbeitet haben, wie das Brötchen auf den Tisch gelangt.

„Alte Gewerke - Neu erleben“, so lautet das Projekt, an dem die Kindertagesstätte St. Antonius sowie die Einrichtung „Lummerland“ und die Villa Kunterbunt ein Jahr lang im Zwei-Wochen-Turnus teilnehmen. „Zu mir kommen abwechselnd immer die Vorschulkinder“, sagt Projektleiter und -initiator Wolfgang Kremer.

Er wolle den Steppkes zeigen und erklären, dass eben nicht alles einfach nur aus dem Supermarkt stamme. Da wäre zum Beispiel das Brötchen: „Ich habe den Kindern zunächst mal Roggen und Weizen vorgestellt, dann haben wir die Körner mit Mühlen oder mit einem Stein gemahlen.“ Es folgt die Arbeit, die den Kleinen wohl am meisten Spaß bereitet haben dürfte: Teig kneten. Der ein oder andere Fleck auf dem T-shirt zeugt jedenfalls von größtem Eifer. Kurz verschnaufen können sie erst, als die rundlich geformten Teigstücke in den Ofen wandern - das Brot in den modernen, die Brötchen in den alten aus Stein. „Ich zeige den Kindern sehr bewusst die Gegensätze zwischen modern und historisch“, erklärt Meister Kremer. „Und die Kleinen sind auch wirklich sehr interessiert“, freut er sich über die große Aufmerksamkeit. Und die ist noch steigerungsfähig, denn im Nu sind sie fertig, die Brötchen, von denen am Ende natürlich nur Krümel übrig bleiben.