Castrop-Rauxel. .

Sie ist als Filmemacherin ein Ein-Frau-Team, sie liebt den Schwarzen Kontinent und sie setzt sich für Bedürftige ein, für Bedürftige in Afrika: die Henrichenburgerin Annegret Grünewald.

Am Donnerstag, 18. August, zeigt sie um 20 Uhr im Clubhaus des Rudervereins Rauxel (RVR) an der Wartburgstraße 283 a ihren in Kenia vor Ort gedrehten Film „Engel für Afrika“, will so auf die gewaltige Hungersnot im Osten des riesigen Landes hinweisen und ein Mut machendes „Hilfe zur Selbsthilfe“-Projekt vorstellen.

Seit Jahren schon ist Annegret Grünewald ein Afrika-Fan, hat sich in das Land seit den ersten Rundreisen und Safaris verguckt. Immer dabei: Ihre digitale Filmkamera, mit der sie Tier-, Menschen- und Landschaftsaufnahmen macht. Als Ein-Frau-Team ist sie zuständig fürs Filmen, Schneiden und Kommentieren - eine Arbeit, die der 60-Jährigen viel Spaß bereitet und die sie auf engstem Raum an einem kleinen PC-Arbeitsplatz unter ihrer offenen Treppe zum Dachgeschoss erledigt. „Es ist eng“, sagt sie schmunzelnd, „aber es fördert die Kreativität.“

Aktuell hat sie einen siebenteiligen Safarifilm fertig gestellt, zu sehen gibt’s ihre Afrika-Impressionen und Reisefilme im Internet auf der Seite offenerkanal.de. Auch für den Lernsender der Uni Dortmund, NRWVision, ist sie filmerisch aktiv. Ihr Rüstzeug erhielt die Hobby-Filmerin im regen Austausch mit den engagierten Mitgliedern des Henrichenburger Filmclubs 74. „Hier habe ich die Feinheiten des Filmschnitts gelernt - und siehe da, es wurde von Film zu Film immer besser.“

Ihren ersten Film drehte sie 2001 in Ägypten, im Rahmen einer individuell organisierten Safari kam sie 2004 dann mit dem Hilfs-Projekt Asante im kenianischen Tiwi in Kontakt. Sie war schwer beeindruckt von der Arbeit der Gründerin Christina Rottland, entschied, ab sofort dieses Projekt tatkräftig zu unterstützen. „Es ist einfach toll, was man als Mensch dort bewegen kann.“

Immer wieder besuchte sie den Ort, überzeugte sich vom Ankommen und vom Einsatz der Spenden. 55 Minuten dauert der dreiteilige Film, der die Projektarbeit vor Ort zeigt und sich mit dem Leben der Menschen dort beschäftigt. Im Rahmen des Engelprojektes - 53 Frauen fertigen die süßen Anhänger und zwar in „richtiger Fummelarbeit“ - erhalten 450 Kinder täglich eine Mahlzeit, ein Waisenzentrum und eine Privatschule wurden errichtet. Schulpatenschaften wiederum sorgen für Schulgeld, Kleidung und Bücher. Und das jüngste Teilprojekt kümmert sich u.a. um Waisenkinder. Grünewald: „Bei einer herrschenden Quote von 60 Prozent Analphabeten ist das ,A’ und ,O’ die Bildung.“ Viele Kinder gingen nicht zur Schule, die Wege sind oft zu weit und Arbeit gibt’s allenfalls in der Tourismusbranche.

Grünewald hofft, dass die Gäste des Filmabends bereit sind, zu spenden, eine Jahresmitgliedschaft in Asante (auf deutsch „danke“) kostet gerade 20 Euro. „Wichtig ist mir, dass die Erkenntnis wächst, dass sich in der Entwicklungshilfe etwas ändern muss. Das Asante-Projekt ist ein positives Beispiel dafür, dass langfristige Hilfe zur Selbsthilfe etwas bewirken kann.“