Castrop-Rauxel. . Der 20-jährige Sven Pietsch engagiert sich seit Jahren für die Äthiopien-Hilfe, demnächst wird er in die afrikanische Dürre-Region reisen, um sich vor Ort ein Bild von der Katastrophe zu machen.

Der 20-jährige Sven Pietsch engagiert sich seit Jahren für die Äthiopien-Hilfe, demnächst wird er in die afrikanische Dürre-Region reisen, um sich vor Ort ein Bild von der Katastrophe zu machen.

Die Situation am Horn von Afrika ist katastrophal, die Hungersnot eine der schlimmsten seit Jahrzehnten. Auch Äthiopien ist davon betroffen – das Land, dem sich die Stiftung „Menschen für Menschen“ von Karlheinz Böhm verschrieben hat und für die Castrop-Rauxel kürzlich zur Städtewette angetreten war.

Nicht aus den Augen lässt Sven Pietsch die Entwicklung in dem ostafrikanischen Land. Seit seiner Schulzeit am Ernst-Barlach-Gymnasium engagiert sich der heute 20-Jährige für die Äthiopien-Hilfe, steht mit der Stiftungszentrale in engem Kontakt und wird bei nächster Gelegenheit in die Projektgebiete reisen, um sich vor Ort ein Bild von der Unterstützung, etwa beim Bau von Schulen, zu machen.

„Die Hungersnot in Ostafrika ist sicherlich eine unvergleichbare Katastrophe“, sagt der Maschinenbau-Student und skizziert die Lage: „Die Dürren dort sind ja von Dauer – viele Regionen sind seit Jahre n unterversorgt mit Wasser.“ Nachdem die ersten Meldungen über die Dürrekatastrophe in der Menschen-für-Menschen-Zentrale eingetroffen waren, entsandte die Stiftung ein Team, das die Projektregionen besuchte. Keine außergewöhnlichen Versorgungslücken, war die Rückmeldung, die Sven Pietsch von der Stiftung erhielt.

Trotzdem hat sich die Organisation entschlossen, nun ein Nothilfeprogramm zu starten. Denn in den betroffenen Gebieten werden etwa 47 000 Einwohner von den äthiopischen Behörden mit Nahrungsmitteln versorgt. Die Vorräte für eine vollständige Versorgung reichen dort jedoch nur bis Ende September aus, die nächste Ernte ist nicht vor Anfang 2012 zu erwarten. „Menschen für Menschen“ bereitet daher aktuell die Versorgung dieser Äthiopier mit überlebenswichtigen Nahrungsmitteln vor.

Hilfe zur Selbsthilfe

Da die benötigte Getreidemenge auf dem freien Markt in Äthiopien zurzeit aber nicht verfügbar ist, setzt die Stiftung alles daran, die dringend benötigten Mengen – allein etwa 3000 Tonnen Getreide – aus Europa zu importieren. „Ich kann nicht verstehen, dass die europäischen Experten mit der Lage dort total überfordert sind und nicht zügig helfen“, sagt Pietsch kopfschüttelnd.

„Menschen für Menschen“ arrangiert langfristig angelegte ländliche Entwicklungsprojekten, die den Bauernfamilien Ernährungssicherheit und Unabhängigkeit von fremder Hilfe ermöglichen. Zudem ist die Organisation in den Bereichen Bildung, Wasser, Gesundheit, Infrastruktur aktiv und setzt sich für die Besserstellung von Frauen in Äthiopien ein. Infos: www.menschenfuermenschen.de