Castrop-Rauxel. . Der Elektro-Ingenieur Roland Krüger aus Habinghorst gründete die Bürgerinitiative zur Dichtigkeitsprüfung Castrop-Rauxel (BIzD C-R).

Roland Krüger aus Habinghorst treiben derzeit viele Fragen um. Fragen zur Dichtheitsprüfung, zur geänderten Fristensatzung, Fragen zum Paragrafen 61a des nordrhein-westfälischen Landeswassergesetzes. Roland Krüger wartet auf Antworten. Und er hofft - darauf, dass der 61a, jener Paragraf, der zur Dichtigkeitsprüfung der privaten Hausanschlüsse verpflichtet, vielleicht doch zu kippen ist.

Dafür jedenfalls setzt sich der Elektro-Ingenieur seit Beginn dieses Jahres ausdauernd ein. Für ihn sei es nicht verständlich, warum Habinghorst - im Gegensatz zu anderen Stadtteilen - nun nur noch bis Ende 2011 Zeit für die Dichtheitsprüfung der Abwasserleitungen haben solle, zumal diese ja durchaus noch etwas nach sich ziehen könne: eine kostspielige Sanierung, um die sich der Hausbesitzer ebenfalls innerhalb von nur zwölf bis 24 Monaten kümmern muss.

„Das Thema Dichtigkeit beschäftigte mich ohnehin zuvor auch schon, doch die geänderte Fristensatzung brachte das Fass zum Überlaufen“, so Roland Krüger, der daraufhin aktiv wurde. Er schickte zunächst im Namen der verunsicherten Nachbarschaft ein Einspruchsschreiben an den EUV und gründete dann die Bürgerinitiative zur Dichtigkeitsprüfung Castrop-Rauxel (BIzD C-R). „Mittlerweile haben wir knapp 800 Unterstützer, natürlich vorwiegend aus Habinghorst“, berichtet er. Und Krüger erwartet noch mehr Zuspruch.

Der Initiative gehe es darum, Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit der Gesetzgebung zu hinterfragen. „Hier wird suggeriert, dass der Bürger die Umwelt massiv verschmutzt“, spricht Roland Krüger von einer „Beweislastumkehrung“. Zudem kritisiert er die vorgegebenen Prüfverfahren. „In diesem Ausmaß sind die gar nicht nötig“, meint er. „Eine absolute Durchflussregelung wäre bei älteren Häusern völlig ausreichen, dafür braucht man dieses Spektakel mit der Spezialkamera nicht, zumal dies teuer ist.“

Apropos: Horrende Kosten befürchten die Habinghorster auch im Hinblick auf eventuelle Sanierungen. „Der Großteil der dort stehenden Häuser ist nun mal sehr alt, da kann man davon aus gehen, dass etwas gemacht werden muss“, befürchtet Krüger.

Der rührige Habinghorster, er würde das, was auf ihn und andere zukommt, am liebsten stoppen, und regt deshalb eine bundesdeutsche Regelung an, basierend auf wissenschaftlichen Studien in Modellregionen. Zugleich will er den Druck auf die Entscheidungsträger des Landes erhöhen, damit der 61a doch noch fällt. Hier sucht er derzeit intensiv die Gespräche - und das, darauf legt er Wert, ohne Konflikte herauf zu beschwören.

„Wenn das aber nicht fruchtet, starten wir Aktionen, eine Unterschriftensammlung läuft schon“,erklärt Krüger. „Es ist außerdem geplant, dass sich alle Initiativen aus den unterschiedlichen Städten vernetzen.“So solle es bald auch einen Dachverband, der jene Interessen durchsetze, geben.