Castrop-Rauxel. .

Ganz Castrop-Rauxel, und überhaupt das Revier, eine einzige Umweltzone, in der alte Autos, die nur die Luft verpesten, nichts mehr verloren haben? Für Thorsten Werth-von Kampen eine Zukunfts-Vision, die er eindeutig favorisiert.

Deshalb sprach sich der Fachmann vom EUV in der Sitzung vom Umweltausschuss auch klar dafür aus, das die Stadt sich der von den Umweltdezernenten der großen Städte geforderten einheitlichen Umweltzone fürs komplette Revier anschließen soll.

Würde heißen: Von Dortmund bis Duisburg gilt ab Januar 2012 ein Fahrverbot für Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 1 (ohne Plakette) und 2 (rote Plakette). Ab Januar 2013 würde dieses Fahrverbot in den Städten dann auch für die Wagen mit einer gelben Plakette gelten.

Die Bezirksregierung Münster favorisiert auch diese Umweltzone, würde aber derzeit noch einige Städte davon ausklammern. So auch Castrop-Rauxel, da nach den aktuellen Belastungskarten hier keine Überschreitungen bei Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) vorliegen würden. Das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) hat die Daten für diese Belastungskarten zusammengestellt.

Beim Umweltressort stießen diese Daten aber auf Bedenken. Die Stadt Castrop-Rauxel veranlasste eine zusätzliche Messung. Und siehe da: Es wurden, so Thorsten Werth-von Kampen, sehr wohl erhöhte Werte festgestellt. Beim Feinstaub liege der der Wert in mehreren Bereichen über dem erlaubten Grenzwert. Das betrifft die Bahnhofstraße zwischen Dornbachstraße und Schwarzer Weg, die Bahnhofstraße zwischen Victorstraße und Am Graben sowie den Bereich Biesenkamp/Wittener Straße zwischen Münsterplatz und Einfahrt Rochus.

Je größer die Umweltzone, so das Argument des EUV-Mannes, desto größer sei auch der Druck auf Fuhrunternehmen und Verkehrsbetriebe, ihre Flotten zu modernisieren. Denn sowohl bei den Lkw als auch bei den Bussen des ÖPNV seien noch längst nicht alle Wagen auf dem neusten Stand der Umwelttechnik.

Für Thorsten Werth-von Kampen ein Argument, das eindeutig für Castrop-Rauxels Mitgehen bei der großen Umweltzone fürs Revier spreche. Dabei sieht der EUV-Mann klar den Gesundheitsschutz der Bevölkerung im Vordergrund. Das entspreche im übrigen auch einer EU-Vorlage.

Gar nicht im Sinne dieser Regelung sei es hingegen, wenn die Fahrer uralter Fahrzeuge mit vollkommen überholter Technik die Umwelt auch weiterhin stark belasten würden.

Nicht gelten lassen wollte der EUV-Mann deshalb auch das Argument von den kleinen Handwerksbetrieben, die dann vielleicht vor dem Problem stehen würden, mit ihrem „16 Jahre alten Sprinter“ nicht mehr in die Umweltzone fahren zu dürfen. Für solche Betriebe sei schon jetzt eine Härtefall-Regelung eingeführt worden. Mit Vorlage des Handwerkerausweises könne eine Fristverlängerung um 18 Monate erwirkt werden. Danach muss dann aber in einen neuen Transporter investiert werden. Mit einer grünen Plakette.

Castrop-Rauxel als Teil der großen Revier-Umweltzone? Der Umweltausschuss stimmte dafür.