Castrop-Rauxel. Rund 30 Aktivisten des Aktionsbündnisses gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten trafen sich zur Mahnwache auf dem Lambertusplatz.
Sie schwenken Banner, halten Transparente hoch, zeigen die bekannte Grinse-Sonne der Atomkraftgegner, verteilen Aufkleber und Handzettel: Aktive des „Aktionsbündnisses gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten“ trafen sich gestern zur Mahnwache auf dem Lambertusplatz.
Seit November 2010 gibt es das Bündnis, zu dem Grüne, SPD, Linke, DGB, GEW, BUND sowie der Bürgersolar Verein gehören. Jeden zweiten Montag im Monat ist Treffen vor der Lambertuskirche. Doch diesmal ist alles anders. Nicht die üblichen fünf bis sechs Personen zeigen Präsenz, es sind mehr als 30. Ulrich Werkle (Grüne): „Wir trauern mit den Menschen in Japan, die nach Erdbeben und Tsunami jetzt auch noch durch eine atomare Katastrophe bedroht sind.“
Die Betroffenheit ist zu spüren - beim Aktionsbündnis und bei den zahlreichen Passanten - quer durch alle Altersklassen -, die stehen bleiben und mit den Aktivisten ins Gespräch kommen. Der überwiegende Tenor: Es wird Zeit zum Abschalten. Am besten die sieben alten Pannenkraftwerke, fordert Werkle, der hier von Schrottreaktoren spricht, die niemand braucht, da laut Gutachten die Stromversorgung auch ohne sie gesichert sei. Das Merkelsche Aussetzen der Laufzeiten hält Werkle für völlig unglaubwürdig. „Das soll die Bevölkerung doch nur beruhigen.“ Das Aktionsbündnis plant nun auch für kommenden Samstag eine Aktion in der Altstadt und will in Zukunft auf eine wöchentliche Mahnwache setzen. „Wenn jetzt mehr dabei sind, dann geht’s.“