Castrop-Rauxel. .

Die Zahl der Opfer des Skimming-Angriffs auf zwei Zapfsäulen einer Automaten-Tankstelle an der Siemensstraße steigt weiter: bis gestern Mittag lagen der Polizei die Anzeigen von insgesamt 430 Geschädigten vor.

Die Zahl bezieht sich allein auf den Bereich der Kreispolizeibehörde Recklinghausen. Der Gesamtschaden beläuft sich damit inzwischen auf bislang rund 750 000 Euro.

Da auch Bewohner der benachbarten Großstädte offenbar zu den Kunden der Tankstelle zählten, die aber in ihrer jeweiligen Heimatstadt Anzeige erstatteten, müssen diese erst noch zur weiteren Bearbeitung an das Recklinghäuser Polizeipräsidium weitergereicht werden. Die Zahl der Betrugsopfer kann sich also noch weiter erhöhen.

Wie berichtet, hatten unbekannte Täter im Zeitraum zwischen Anfang Februar und Anfang März zwei Zapfsäulen der Tankstelle manipuliert und so die Kartendaten der Kunden abgegriffen. Mit diesen Daten – vermutlich kopiert auf „White Plastic“ genannte Kartenrohlinge – wurden dann ab dem vergangenen Wochenende in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá und in New York Geld abgehoben und die Konten der ahnungslosen Tankstellenkunden belastet.

An den beiden Tanksäulen konnten die Ermittler der Polizei inzwischen kleine Veränderungen feststellen, die von der Manipulation der Anlage stammen könnten. Wie die Vorrichtung zum Abfischen der Kartendaten im Detail ausgesehen haben könnte, ist nicht bekannt. Fest steht lediglich: was von den Tätern wie auch immer eingebaut wurde, ist von ihnen auch wieder entfernt worden.

Die Spuren werden derzeit ausgewertet. Genauso wie die Aufzeichnungen der auf dem Tankstellengelände angebrachten Überwachungskameras, von denen allerdings gestern noch nicht klar war, welchen Zeitraum sie abdecken. Gemeinhin laufen solche Geräte in einer Schleife: die Aufzeichnungen werden nach einer bestimmten Zeit wieder überschrieben und somit gelöscht.

Die Ermittler hoffen nun, dass, wenn nicht der Einbau (irgendwann Anfang Februar), so doch die Demontage durch die Täter im Bild festgehalten ist.