Castrop-Rauxel. Die FDP fordert ein flächendeckendes Solar-Kataster.
Die FDP setzt sich für ein flächendeckendes Orts-Kataster ein, in dem sämtliche baulichen Objekte vermerkt sind, auf denen sich Solarzellen befinden. „Ein solches Register hilft enorm“, so Stadtverbandschef Christoph Grabowski, „um sich effektiv als Feuerwehr darauf einzustellen, wenn der Brandfall eintritt.“
In ihrem Antrag an den Feuerwehrausschuss am 23. März heißt es, dass die Umstellung der Energiequellen in Deutschland auf breiter Front läuft. Fraktionsvorsitzende Anne Krüger: „Auch in Castrop-Rauxel werden immer mehr Dächer mit Solarzellen gesichtet.“ In den letzten Wochen sei jedoch in den Medien immer häufiger von Gefahren für die Feuerwehren und die Bewohner zu lesen, wenn ein Haus mit Solarzellen in Brand gerät. So sei von Feuerwehrleuten zu lesen, die bei dem Versuch, brennende Dächer zu löschen, auf denen sich Solarzellen befinden, Stromschläge erlitten haben. Der Grund: Solarzellen produzieren Strom, sobald Licht darauf fällt – und das mit einer Leistung von meist mehreren Hundert Volt.
Dies wiederum berge mitunter Lebensgefahr. Selbst Versuche, die Abschaltung durch Aufbringen einer dicken Löschschaumschicht zu bewirken, hätten gezeigt, dass nach wenigen Minuten die ursprüngliche Stromleistung wieder erreicht wird, so Krüger weiter.
Das in Solarzellen befindliche Blei und Cadmium – sowie ihre Verbindungen Cadmium-Sulfit und Cadmium-Tellurid – seien nach der europäischen Direktive über gefährliche Substanzen als giftig oder gesundheitsschädlich klassifiziert. Diese Chemikalien drohten, mit dem Löschwasser gegebenenfalls ungefiltert in die Kanalisation zu laufen.
Die Verwaltung soll nun u.a. beantworten, ob das Problem bekannt ist und mit welchen Maßnahmen dem begegnet wird. Christoph Grabowski möchte den Antrag nicht als Affront gegenüber den Solarfreunden verstanden wissen. Vielmehr begrüße man die Aktivitäten des Solarvereins. Aber: „Unser Antrag ist eben die Konsequenz daraus.“ Die FDP geht am 23. März von einer überwiegenden Mehrheit aus. Grabowski: „Das wäre eine Solidaritätsbekundung für unsere Feuerwehr.“