Castrop-Rauxel.

Das Schlaflabor am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel ist umgebaut und neu ausgestattet worden.

Nun sei dort, so die Klinik, eine Diagnostik auf dem modernsten Stand der Technik möglich, die dazu noch deutlich mehr Komfort für den Patienten bedeute. In dem Schlaflabor werden Patienten betreut, die sich aufgrund ihrer Schlafstörungen mehrtägiger Messungen unterziehen müssen, um die Ursache zu erkennen. Insgesamt wurden über 100000 Euro investiert.

Man spricht von einem Schlafapnoe-Syndrom, wenn der Patient unter häufigen Atemaussetzern leidet, oft verbunden mit nächtlichen Atemstillständen, die bis zu 50 Sekunden dauern können. Wird eine Schlafapnoe nicht behandelt, kann sie zu Leistungsminderung, Störungen der Vitalität, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Um eine Schlafapnoe zu diagnostizieren, werden Messungen des Schlaf-EEGs, der Muskelaktivität, der arteriellen Sauerstoffsättigung im Blut, des Atemstroms und der Atmungsbewegungen von Brustkorb und Bauchraum während des Nachtschlafes durchgeführt.

Neu im Schlaflabor des EvK ist, dass der Patient dank neuester Messgeräte durch die entsprechende Verkabelung nicht mehr ans Bett gebunden ist, sondern frei aufstehen und z.B. zur Toilette gehen kann. Als eine weitere Neuerung vermeldet das Krankenhaus die kontinuierliche Blutdruckmessung. Damit gehöre die Manschette, die sich in regelmäßigen Abständen zusammenzieht und durch ihren unangenehmen Druck auf den Arm den Patienten in der Nacht aufweckt, der Vergangenheit an.

Neu ist auch der kardiologische Schwerpunkt im Schlaflabor. Aufgrund einer Studie, die unter der Leitung von EvK-Schlafmedizinerin Dr. Martina Neddermann bereits seit Januar 2008 läuft, ist bekannt, dass Menschen, die unter einer Herzpumpenschwäche leiden, oftmals gar nicht wissen, dass sie auch von atmungsbedingten Schlafstörungen betroffen sind. Werden diese jedoch erkannt und behandelt, so hat dieses deutlich positive Auswirkungen auf das Gesamtbefinden des Herzpatienten.

Zu den neuen Therapieangeboten gehört auch die intraorale Schnarchschiene, die das Schlaflabor am EvK in Kooperation mit niedergelassenen Zahnärzten und Kieferorthopäden anbietet. Die Patienten erhalten die Chance, die Schnarchschiene erst einmal im Krankenhaus auszuprobieren.