Castrop-Rauxel. .

In Castrop-Rauxel fand jetzt die Abschluss-Veranstaltung für die lokalen Events im Kulturhauptstadt-jahr statt.

„Wenn dieses Jahr nachstrahlen soll, wenn Nachhaltigkeit das ernsthafte Ziel der Ruhrgebietsbewerbung war, muss mehr übrig bleiben, als die ein oder andere 2010 aufgestellte Skulptur oder als Bäume an der Parkautobahn“, betonte Kulturdezernent Michael Eckhardt vor den etwa 250 Besuchern der Ruhr.2010-Finissage in der Stadthalle. „Mit 52 Städten von Alpen bis Xanten und der Trägerin des Titels Kulturhauptstadt Europas Essen haben wir – das Ruhrgebiet und Castrop-Rauxel – Jahr unsere kulturelle Visitenkarte abgegeben“, so Eckhardt.

Allein in Castrop-Rauxel gab es rund 200 Veranstaltungen, an denen mehr als 500 Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende beteiligt waren. Eine zentrale Rolle kam natürlich der „Local Heroes-Woche“ im Juli zu. Eckhardt rückblickend: „Das war eine Mischung der Künste, eine Ansammlung von Machern, ob Profi oder Amateur, eine interessierte Stadt mit ihren Bürgern und vielfältigen Kooperationen von Tanz und Theater, Kunst und Gastronomie, Literatur und Kirche, PEN-Club und Stadtbibliothek.“ Somit seien nahezu alle Genres vertreten gewesen.

Nun aber nehme die Stadt Abschied von Ruhr.2010. „War das das vielleicht das letzte Aufbäumen der Kultur, bevor wir angesichts leerer Kassen den Etat drastisch zusammenstreichen? Bevor wir Bibliotheken und Museen dicht machen oder das Westfälische Landestheater wegen der Zuschussstreichung schließen muss?“ fragte der Kulturdezernent in die Runde.

Nein, das dürfe nicht das Erbe der Kulturhauptstadt sein. Eckhardt sprach sich vielmehr dafür aus, den Schwung aus 2010 in die Zukunft mitzunehmen. Es müsse am Ende dieses Jahres ein Anfang stehen.

Die Finissage war somit also kein endgültiger Abschied, sondern viel mehr das I-Tüpfelchen für die letzten Monate – entsprechend hochkarätig der erste Teil des Programms. Das Artes-Streichquartett und Pianist Dr. Rainer Maria Klass beeindruckten mit dem Konzert „Quintetto“ aus dem Zyklus Zeit::Reise. Sie interpretierten Werke von Mozart, Bunk und dem Ruhr.2010-Mentor Henze.

Nach der Klassik Theater und Kabarett: Jörg Weirauch und StageArt spielten Szenen aus der Ruhrgebiets-Revue „Pommes Rot-Weiß“.