Castrop-Rauxel. Im Prozess gegen das junge Ehepaar, das laut Anklage den Tod ihres Babys Alexander zu verantworten hat, wird das Dortmunder Landgericht voraussichtlich am 5. Januar ein Urteil sprechen.

Dies teilte Staatsanwalt Henner Kruse auf Anfrage mit. Alexander unterlag am 19. Februar 2010 trotz verzweifelten Kampfes der Dattelner Kinderärzte seinen schweren Hirnverletzungen – verursacht durch heftiges Schütteln.

Laut Anklage war es der Vater (24), der den Säugling drei Monate zuvor hochgehoben und geschüttelt haben soll. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Misshandlung von Schutzebefohlenen muss er sich seit dem 16. November vor Gericht verantworten. Der Mutter (21) wird jeweils Unterlassen und Verletzung der Fürsorgepflicht vorgeworfen. Aufgrund einer Verletzung am Rücken des Babys soll sie von den Gewalttätigkeiten ihres Mannes gewusste haben - und hätte Alexander demnach nicht mit ihm allein lassen dürfen. Das Ehepaar schweigt vor Gericht. Da es nach dem ersten Verhandlungstag zu massiven Morddrohungen kam, findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.