Castrop-Rauxel. .
An Ratten im Bereich der Denkmal- und Wasserwerkstraße hat sich Peter Breitenstein fast gewöhnt. Dass die ekligen Nager sich in letzter Zeit vermehrt auf dem Bahnsteig der Emschertalbahn tummeln, geht ihm aber zu weit.
Er hat sich bei der Stadt beschwert. Mindestens ein Dutzend Ratten gleichzeitig habe er in diesem Bereich jüngst gesehen, schreibt er und fordert die Stadt auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Schließlich könnten Ratten ernsthafte Erkrankungen übertragen. E sei beschämend, „wenn zuständige Stellen der Stadt hygienische Grundvoraussetzungen nicht gewährleisten können“.
Michael Diehl, Sachbearbeiter im Ordnungsamt, kennt das Problem. Jede Woche landen durchschnittlich zehn solcher Beschwerden auf seinem Schreibtisch. Manchmal sogar bis zu 20. Der Bahnsteig gehörte in letzter Zeit nicht zu den Bereichen, die Bürger ihm genannt haben. Aber er hat die Beschwerde von Peter Breitenstein schon weiter geleitet, an ein Privatunternehmen, das die Stadt mit der Rattenbekämpfung beauftragt hat. Die Firma Holler sitzt in Saarbrücken, schickt jede Woche einen Mitarbeiter nach Castrop-Rauxel und arbeitet die Liste ab, die das Ordnungsamt freitags übermittelt. In dieser Woche dürfte auch der Bahnsteig dabei sein. Zusätzlich wird geprüft, ob dort Grün zurückgeschnitten werden muss, um das Siedlungsgebiet der Nager zu verkleinern.
Warum dort in jüngster Zeit vermehrt Ratten auftauchen, weiß Michael Diehl nicht. Im Mai seien letztmals Giftköder ausgelegt worden. Meistens häufen sich Beschwerden, wenn irgendwo im Stadtgebiet neue Kanalrohre verlegt werden. Dann fühlen sich die Ratten gestört und suchen sich vorübergehend eine andere „Bleibe“.
Im Kanalsystem werden zwei Mal pro Jahr Giftköder an die Kanaldeckel gehängt. Über der Erde setzt die Stadt die Schädlingsbekämpfungsfirma nach Bedarf ein; bisher auch auf Privatgrundstücken kostenlos. Im Ordnungsamt denkt man allerdings zurzeit über die Einführung einer geringen Gebühr für diesen Service nach.