Castrop-Rauxel. Auch 20 Jahre nach dem Start ins IBA-Zeitalter (Internationale Bauausstellung) und damit der Re-Attraktivierung einer gebeutelten, postindu-striellen Landschaft soll im Emscherpark keine Lethargie einkehren.
Im Gegenteil: Die spannenden grünen Visionen gehen weiter. Einstimmig hat der Umweltausschuss an Ausschüsse und den Rat die Empfehlung ausgesprochen, die Maßnahmen im regionalen Grünzug E, also im Emscher Landschaftspark weiter voran zu treiben und die Umsetzung in die Haushaltsberatungen (Haushalt 2011/2012) mit ein zu beziehen.
Im kurzen Rückblick verwies Stadtentwickler Martin Oldengott auf das bisher Geleistete und sieht die Stadt auf einem guten Weg. „Auf die vielen Maßnahmen können wir stolz sein.“ Diese seien heute wesentliche Qualitätsmerkmale der Stadt Castrop-Rauxel und würden im erheblichen Maße das Image nach innen und außen bestimmen. IBA, Fluss-Stadt-Land, Blaues Band, Sprung über die Emscher sind die Titel der Maßnahmen, die allesamt in engem Zusammenhang mit dem Emscherumbau stehen.
Konkret geht es einmal um das sogenannte Projekt „Parkway Emscher/Ruhr“ und den damit einher gehenden Lückenschlüssen auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet. Geschaffen werden soll eine durchgängige Querverbingung für Radler und Fußgänger vom nördlichen Langeloh bis zum Rhein-Herne-Kanal. Zum anderen sollen Maßnahmen zur Erhöhung, Sicherung und Attraktivierung der Wartburginsel als Freizeit- und Erholungsschwerpunkt umgesetzt werden.
„Die Wartburginsel wird immer interessanter“, sagt Oldengott und nennt gleich vier Maßnahmen, die den Freizeitwert der Insel erhöhen können. So sollen 25 Wanderparkplätze (112 000 Euro) nördlich der Alten Fahrt errichtet werden. Hinzu kommen attraktive Liege- und Sitz-Bereiche an der Alten Fahrt und am Rhein-Herne-Kanal (115 000 Euro) und die Schaffung eines Schiffsanlegers für Ausflugsschiffe wie die Santa Monika im östlichen Bereich der Alten Fahrt (Wassersackgasse) für 206 000 Euro. Damit die Wartburginsel aber erst zum Freizeit-Hot-Spot wird, muss die Zufahrt zur Insel neu geschaffen werden (412 000 Euro).
Aus Verkehrssicherheitsgründen muss diese Maßnahme allerdings vorgezogen werden. Auf 5,50 Meter Breite, hinzu kommt ein Bereich für Radler und Fußgänger, ist diese Zufahrt ausgelegt. Um sie zu realisieren, erhält die Alte Fahrt parallel zur Wartburgstraße eine gesonderte Spundung. Insgesamt belaufen sich die Kosten der Wartburginsel-Umbauten auf 845 000 Euro. Abzüglich der in Aussicht gestellten Förderung von 80 Prozent verbleibt ein Eigenanteil von 169 000 Euro.
In diesem Zusammenhang wies Josef Berkel (CDU) darauf hin, dass doch beispielsweise die benachbarte Restauration Riad beim finanziellen Stemmen der Wanderparkplätze mit einspringen könne, da sie doch von den Parkplätzen auch profitieren werde. Ausschussvorsitzender Udo Weber (Bündnisgrüne) griff den Ball auf und schlug vor zu prüfen, ob der Eigenanteil von Dritten mit finanziert werden kann. Dies sei mittlerweile durchaus möglich, sagte Oldengott, und wies auf entsprechende Änderungen im Förderbereich hin. Woraufhin der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt bestätigte, dass man bereits Gespräche führe, um den Eigenanteil zu drücken. Die ursprünglich einmal angedachte Planung eines Kanalschwimmbades scheint nicht mehr aktuell zu sein. Auf Nachfrage von Anne Krüger (FDP) sagte Martin Oldengott: „Einen Schwimmsteg brauchen wir als Stadt gar nicht anzulegen und wollen wir auch nicht.“