Castrop-Rauxel. .

Regen? Wind? Alles egal. Bei der Solidarfondsparty herrscht Superstimmung. Künstler und Publikum sind begeistert.

Es hätte schneien können, selbst dann wäre das Stimmungsbarometer nicht gesunken. Es hätte klirrend kalt sein können, selbst dann hätte diese grandiose Fete ihren Siedepunkt ganz sicher erreicht. Also: Was bitte ist dann schon der ein oder andere Schauer? - Eine rhetorische Frage, die sich für die feierwütigen Besucher der großen Open Air Solidarfondsparty im Parkbad Süd gestern überhaupt nicht stellte: Etwa 2000 Menschen trotzten dem Regen, machten gemeinsam eine riesige Sause.

Gleich zu Beginn der Megaparty mit dem Marathon-Programm schüttete es wie aus Eimern – ja, und? Wer ordentlich feiert, dem kann das nichts anhaben, schon gar nicht, wenn auf der Bühne die Post abgeht. Wenn es nieselt, dann kommt eben der Schirm zum Einsatz, oder aber die Kapuze des Regencapes. 1000 Stück davon hatte Solidarfonds-Initiator Dr. Michael Kohlmann eigens für die Besucher geordert.

Doch genug vom Regen, von Kapuzen und Schirmen, der Niederschlag war bei dieser fulminanten Party nämlich Nebensache – ganz nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Laune. Und von schlechter Laune war im Parkbad-Becken weit und breit keine Spur. Von der ersten Minuten an ging das Partyvolk regelrecht ab. Die Castrop-Rauxeler Band „Seven Cent“ betrat als erster Act die Bühne – und brachte das Publikum so gleich zum Kochen. Jedes der dargebotenen Lieder schmetterte die Menschenmenge lauthals mit. Bei dem rheinischen Gassenhauer „Viva Colonia“ stimmten dann alle noch mal eine Spur lauter mit ein, so dass die Band den Refrain mehrfach wiederholte.

„Geht es euch gut?“, rief Moderator Uwe Hübner nach dem Auftritt von „Seven Cent“ fragend in die Menge. Die Antwort war - wie zu erwarten – ein begeistertes, energisches Ja. „Aber Satellite haben die Jungs nicht gespielt, oder?“, meinte Hübner, der so gleich einen Gruß nach Hannover zu Lena Meyer-Landrut, der Gewinnerin des Grand Prix, schickte.

Viel Zeit für große Worte aber blieb bei dem Programm gar nicht. Die „Capuccinos“ übernahmen nun die Herrschaft über Bühne und Publikum. Sie heizten dem Publikum unter anderem mit ihrem Hit „Ungeküsst“ ein. Oben am Becken machten sich derweil schon einmal der nächste Act warm. Ja, und einer der Sänger schien tatsächlich ein wenig nervös – dabei steht er doch permanent in der Öffentlichkeit und ist große Auftritte gewöhnt. Die Rede ist von Rudi Assauer, dem ehemaligen Schalke-Manager, der gemeinsam mit den Partybikern sein Debut als Sänger geben wollte. Nun gut, diese Rolle war schon eine neue für ihn. Und so hibbelte er an der Treppe, die hinab zur Bühne führte, ein wenig herum, natürlich stets gut gelaunt. Der Kabarettist Dr. Ludger Stratmann konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, hob seinen Daumen für Assauer und redete ihm scherzhaft gut zu: „Du schaffst das.“

Ja, und wie er das schaffte, der Herr Assauer. Das Publikum tobte bei dem Song „Wenn der Schnee schmilzt, sieht man, wo die Kacke liegt“ - ein Spruch, den der Ex-Schalke-Manager selbst prägte. Nun sang er ihn. Das Partyvolk fand das ganz großartig, skandierte nach dieser witzigen Darbietung „Rudi, Rudi“. Assauer als Sänger auf der Bühne – was für eine Nummer.

Und das galt auch für all die hochkarätigen Stars des Schlagers, die das Bad noch mit Musik und bester Laune enterten: Jürgen Drews, Olaf Henning, Costa Cordalis, Harpo, Bella Vista und viele mehr. Alle Künstler verzichteten auf Gage, um den Solidarfonds zu unterstützen. Die Stiftung konnte sich so wieder über einen Erlös im fünfstelligen Bereich freuen.