Castrop-Rauxel. Nach der Schließung des Nokiawerkes wurden im Rahmen des Vertrages „Wachstum für Bochum“ 53 Millionen Euro für ca. 30 Projekte zur Verfügung gestellt. 1,6 Millionen Euro fließen davon in das Projekt „Virtuelle Schule“.
Acht Schulen aus der Region sind eingebunden, darunter das Berufskolleg Castrop-Rauxel. Über eine gemeinsame Internetplattform werden in diesen Schulen die Möglichkeiten von Lernprozessen auf der Basis des Internets genutzt.
Smartphones für alle
Das Berufskolleg Castrop-Rauxel geht mit dem Projekt „Einsatz mobiler Kommunikationsmöglichkeiten im modernen Geschäftsleben und im Gesundheitswesen“ besonders innovative Wege. 60 Smartphones werden angeschafft und ersetzen im Unterricht den Computer. Diese Geräte mit hochauflösenden Touchscreens bieten eine Vielzahl von multimedialen Möglichkeiten.
Über einen eigens für dieses Projekt angeschafften Server werden die Klassen die Möglichkeiten der modernen Bürokommunikation erlernen. Termin- und Kontaktpflege und die Synchronisierung von Firmendaten werden ebenso geübt wie der effiziente Umgang mit E-Mails und Internet. Auch Erfahrungen bezüglich des Datenschutzes und der Datensicherheit werden gesammelt.
Im Berufskolleg werden zunächst die Bildungsgänge mit einem hohen Anteil an Bürokommunikation die Smartphones einsetzen. Außerdem profitieren die ca. 1100 Schüler im Bereich „Gesundheit“ von dieser modernen Technik.
Sie erproben die Smartphones bei der Gesundheitsüberwachung von Patienten, bei der Übermittlung von Patientendaten und bei weiteren Möglichkeiten von Telemedizin, E-Health und Pflegemanagement .
Telemedizin
In einem weiteren Projekt des Berufskollegs sollen die Schüler in mit modernsten Techniken ausgestatteten Räumen selbstständiges Lernen und Arbeiten üben. Mit Webcams ausgestattete PC-Systeme und Notebooks, ein Videokonferenzsystem und ein Multimedia-Whiteboard kommen zum Einsatz. Raummikrofone und auf Schall reagierende Kameras sorgen für eine einfachere Überbrückung kommunikativer Hemmnisse. So sind Diskussionen ganzer Klassen mit Klassen in anderen Schulen und Ländern möglich.
Für so wichtige Unterrichtsthemen wie Umwelt, Ökonomie, Politik und Informatik lassen sich Unternehmen oder Einrichtungen, die auch über Videokonferenzsysteme verfügen, mitunter zu Diskussions- und Informationsrunden einladen.