Castrop-Rauxel. Puh, ist das heiß in diesen Tagen. Da ist eine Erfrischung doch genau das Richtige. Also: Hinein ins kühle Nass - planschen, schwimmen, spielen, Spaß haben. Ein sonniger Nachmittag im Parkbad Nord.
„Wir finden es hier cool“, lächeln die Cousinen Verena Sabra und Yvonne Riesch. „Wir sind oft mit unseren Freunden hier“, so die Mädels, die ganz in der Nähe des Freibades wohnen - äußerst praktisch für die kleinen Wassernixen. „Wenn es so heiß ist, tut das Baden richtig gut“, schmunzelt die neunjährige Verena. Yvonne kann ihrer Cousine da nur zustimmen.
Schweiß treibender Job
Das Parkbad, es ist eben einfach „cool“ - im wahrsten Sinne des Wortes. Und deshalb jetzt auch ganz schnell wieder hinein ins Wasser. Aber: Nicht vom Beckenrand springen!
Darauf achten die sechs Aufsichtskräfte nämlich genau. Sie haben in diesen Tagen einen Schweiß treibenden Job. Aber auch einen sehr schönen, wie Badleiter Heinz-Robert Schäfer betont. „Sonst würde ich die Arbeit ja nicht seit mittlerweile 26 Jahren machen“, fügt er lächelnd hinzu.
Was allerdings ein bisschen schade ist: Die WM-Spiele der deutschen Nationalmannschaft, auch das heutige gegen Argentinien kann Schäfer nicht verfolgen. Er muss sich nun mal um seine Badegäste kümmern. „Aber wir hören es ringsherum immer, wenn ein Tor fällt“, erzählt der Badleiter. „Und drüben im Kiosk gibt es zudem Radio und Fernsehen, da erfahren wir schon auch die Ergebnisse.“
Fußball ist eben ein Muss in diesen Tagen - auch im Freibad. So hängt hier eine Fahne in Schwarz-Rot-Gold, so wehen dort viele kleine Wimpelchen im Wind. „Viele kommen sogar und fragen, wo hier die Leinwand ist“, berichtet Schäfer. Nun, vielleicht klappe das mit dem Public Viewing ja bei der nächsten Europa- oder Weltmeisterschaft, ergänzt er.
Besucherzahlen steigen
Leinwand hin oder her - die Castrop-Rauxeler kommen gerne nach Ickern, um sich bei weit über 30 Grad Celsius abzukühlen. „Durchschnittlich sind es am Tag 850 Badegäste“, so Schäfer. Bereits der Start in die Freibadsaison am 1. Juni sei „supergut“ gewesen. Stetig seien die Besucherzahlen gestiegen, kletterten in den letzten Tagen auf teilweise weit über 2000. „Beim Spiel Deutschland gegen England am vergangenen Sonntag waren es immerhin über 2500 Badegäste.“ Und die Besucherzahlen, sie sollten gestern weiter steigen: Auf mindestens 3000, wenn nicht sogar mehr, wie Heinz-Robert Schäfer schätzte.
Tatsächlich planschen, rutschen, tauchen und jauchzen an diesem Nachmittag mal wieder überaus viele Menschen in den Becken. Da ist die Oma, die einen Sonnentag mit dem Enkel verbrachte. Da ist das Pärchen, das am Beckenrand die Füße ins Wasser baumeln ließ. Da sind Jugendliche, Senioren, Mütter mit ihren Kindern, Familien.
„Das Wasser tut einfach gut bei dem Wetter, der Besuch im Freibad ist eine willkommene Abkühlung“, erklären Jennifer Stettin und Doreen Kicker. Die beiden Mütter sind mit ihren Steppkes hier, warten mit dem 16 Monate jungen Sammy-Oliver und der vierjährigen Mariella auf den Schultern durch das Nichtschwimmer-Becken.
„Ich arbeite in der Castroper Innenstadt und bin immer froh, wenn ich nach der Arbeit noch hierher kann“, lächelt Doreen Kicker. Das Parkbad Nord sei ja nun mal die einzige Freibad-Möglichkeit in der Europastadt.
Entsprechend lang ist dann auch die Schlange an der Kasse. Eine Erfrischung und die auch noch zu günstigen Konditionen - heiß begehrt an diesen Julitagen.