Castrop-Rauxel. Die Organspende ist ein klassisches Symbol für die moderne Medizin und das Ausmaß der lebensrettenden Behandlungsmöglichkeiten im Krankenhaus.Der Laie staunt, was auf dem Gebiet alles möglich ist.

Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen können hierdurch die Chance bekommen, weiter am Leben zu bleiben. „Jeder von uns oder unseren Angehörigen kann zu jedem Zeitpunkt in die Situation kommen, an einer solchen Erkrankung zu leiden“, sagt der Transplantationsbeauftragte des Evangelischen Krankenhauses, Dr. Jürgen Jahn.

Initiative zum Thema

Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e.V. (DEKV) hat jetzt eine Initiative zum Thema Organspende ins Leben gerufen, an dem sich auch das Evangelische Krankenhaus in Castrop-Rauxel beteiligt. In den ersten Julitagen wird ein Brief des DEKV im hiesigen Krankenhaus ausgelegt, der ausführlich über das Thema Organspende informiert.

Größere Umfragen haben gezeigt, dass viele Bürger grundsätzlich bereit sind, gegebenenfalls Organe zu spenden. Trotzdem sterben immer noch viel zu viele Patienten, weil die Anzahl der Spenderorgane einfach nicht ausreicht. Eine Ursache hierfür liegt möglicherweise in der niedrigen Anzahl derjenigen, die diese Bereitschaft zur Organspende erkennbar bekundet haben, so Jahn.

Eine weitere Umfrage zeigte, dass durch eine Organspende auch Trost geschenkt werden kann, so dass aus einem schmerzlichen Verlust neue Hoffnung entsteht.

Dr. Jürgen Jahn, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II und Transplantationsbeauftragter des Evangelischen Krankenhauses, wird im Rahmen dieser Initiative den Bürgern von Stadt und Umland von Castrop–Rauxel am kommenden Mittwoch in einer Telefonfragestunde in der Redaktion der WAZ/WR zur Verfügung stehen.

Fragen wie zum Beispiel „Gibt es eine Altersgrenze für die Organspende?“ oder „Welche (Vor-)Erkrankungen schließen eine Organspende aus?“ können gestellt und beantwortet werden. Natürlich bekommen die Leserinnen und Leser unserer Zeitung auch Informationen darüber, wie das deutsche System funktioniert. Denn im Gegensatz zu Deutschland wird in vielen anderen Ländern anders verfahren. Die Deutschen müssen einer Organspende ausdrücklich zustimmen, Nachbarländer haben zum Teil das Prinzip, dass man automatisch Organspender ist, solange man nicht explizit widersprochen hat.

Es gibt sicher viele Fragen zu dem Thema, Dr. Jahn wird sie beantworten. Die genaue Uhrzeit der Telefonaktion am kommenden Mittwoch wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.