Castrop-Rauxel. Seit fast sieben Wochen können im Gerätehaus an der Hedwig-Kiesekamp-Straße die beiden 16-Tonnen-schweren Löschfahrzeuge nicht mehr abgestellt werden, da Risse im Boden sind. Möglich wäre die Schäden zu reparieren oder eine Leichtbauhalle für zwei Jahre anzumieten.

Es brennt – im übertragenen Sinne – bei der Freiwilligen Feuerwehr in Henrichenburg. So zeigte sich im Betriebsausschuss 1 (Öffentliche Ordnung, Sport, Kultur) – der gesamte Löschzug war extra zur Sitzung angerückt – der stellvertretende Löschzugführer und Sprecher Benno Böcker optimistisch, dass eine weitere Nutzung der Hallen bei Wetterkamp möglich ist. Doch stehe leider noch in den Sternen wie lange. Und es gilt auf jeden Fall: „Die Abholzeiten im Alarmfall liegen jenseits von gut und böse.”

Seit fast sieben Wochen können im Gerätehaus an der Hedwig-Kiesekamp-Straße die beiden 16-Tonnen-schweren Löschfahrzeuge nicht mehr abgestellt werden, da Risse im Boden – darunter liegen Kellerräume – eine Benutzung nicht mehr möglich machen. Möglich wäre es nun, so Dezernent Michael Eckhardts Sachstandsbericht, diese Schäden mit rund 40 000 Euro zu reparieren. Damit könnten die Kellerdecken in zwölf bis 16 Wochen saniert werden. Allerdings habe man so noch kein vernünftiges Gerätehaus, „man kann nur mit dem Auto wieder reinfahren”, gibt Eckhardt zu bedenken. Vor allem weil die Zeit drängt, habe die Verwaltung nun entschieden, ein Hallen-Provisorium in Form einer Leichtbauhalle zu bestellen, das seinen Standort vor dem Gerätehaus finden soll. Dieses Provisorium würde für einen Zeitraum von zwei Jahren – Fertigung, Lieferung, Aufbau, Miete, Abbau – etwa 50 000 Euro kosten. Eckhardt: „Das sollte uns der Brandschutz wert sein.” Da es nur eine Firma gibt, die eine solche Halle vorrätig hat, dauere das ganze Prozedere etwa fünf bis sechs Wochen. Bis zur Fertigstellung des Provisoriums wäre im „worst case”, so Eckhardt, der Löschzug „mehrere Wochen nur bedingt einsatzfähig”.

Obwohl dies ärgerlich sei, „führt es aber nicht zum Untergang des Castroper Nordens”, ist sich der Dezernent sicher. In der Zeit, in der das Provisorium – es soll sowohl die Fahrzeuge, als auch Geräte und Einsatzkleidung beherbergen – aufgebaut ist, könne mit der Politik überlegt werden, „was wir mit dem Gerätehaus machen”. Möglich wäre die Kellersanierung (40 000 Euro), eine Komplettrenovierung (400 000 Euro) oder ein Neubau (1,4 Mio), gerne auch durch einen Investor. Eckhardt: „Verwaltungsintern ist der Denkprozess noch nicht abgeschlossen.”

Stefan Burmann (FDP), selber feuerwehraktiv, warf noch einmal die Frage nach einem gemeinsamen Standort von Habinghorster und Henrichenburger Wehr auf, u.a. aus Kostengründen, denn auch das dortige Gerätehaus hat die besten Zeiten längst gesehen. Doch Eckhardt warnte. „Dann würde eine der Gruppen rasiert werden, denn die einen wollen nicht da hin und die anderen nicht dort hin. Ein solcher Zwang wäre nicht gut für die Freiwillige Feuerwehr.” Im übrigen sei klar, dass ein Gebäude für zwei Löschzüge billiger käme, aber „den Freiwilligen kann ich nicht sagen ,wir machen das da', wenn die Akzeptanz fehlt”.

Überhaupt nicht anfreunden konnte sich Dr. Bert Wagener (Grüne) mit dem Provisorium. „Ich sehe nicht ein, dass wir 40 000 Euro in eine Hallenmiete stecken, dann doch eher in die 40 000-Euro-Reparatur.” Außerdem würde das Thema seit zehn Jahren diskutiert, und einen Neubau werde es schon wegen der akuten Finanzlage nicht geben. Eckhardt konterte, dass man die Einsatzfähigkeit erhalten müsse. Im übrigen sei die Bestellung des Provisoriums ein Geschäft der laufenden Verwaltung. „Also machen wir es, das bin ich den Kameraden schuldig.”