Berlin. Immer mehr Menschen tragen beim Radeln einen Fahrradhelm. Das Angebot ist riesig - wie finde ich da den richtigen Kopfschutz? Ein Leitfaden.

Haben Sie sich schon mal im Internet angeschaut, wie ein Fahrradhelm eine herunterfallende Melone schützen kann - und was ohne passiert? Noch Fragen? Ein Helm ist Experten wie Jörg Kubitzki vom Allianz Zentrum für Technik (AZT) zufolge „zur Vermeidung tödlicher Kopfverletzungen unumgänglich“. Der Sicherheitsforscher sagt: „Unsere Risikoberechnungenzeigen, dass über 50 Prozent der tödlichen Verletzungen bei Fahrradfahrern in Deutschland durch Kopfverletzungen erfolgen.“ Letztere führten bei ihnen häufiger zum Tod als bei Fußgängern oder Autofahrern.

Die Auswahl ist mittlerweile riesig. Angeboten werden spezielle Helme für Radsportdisziplinen, geschlossene Retro-Helme im Look der 1950er Jahre oder geschlitzte zur besseren Belüftung, smarte Helme mit eingebauten GPS- und Sturzsensoren, die über eine Handy-App Notrufe absetzen können, und Kinderhelme in allen Farben und Spielarten.

Für jeden Kopf den richtigen Deckel: Damit ein Fahrradhelm richtig schützt und nicht unbequem wird, muss er zur
Für jeden Kopf den richtigen Deckel: Damit ein Fahrradhelm richtig schützt und nicht unbequem wird, muss er zur © dpa | Tobias Hase

Einen Sicherheitsstandard gewährleistet die CE-Kennzeichnung nach der Norm „DIN EN 1078“. Nach der muss jedes verkaufte Helmmodell herstellerseitig getestet sein, damit entspricht er den EU-Bestimmungen. „Die Helme bieten damit eine Mindestsicherheit“, sagt René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Darüber, wie gut ein Helm wirklich schützt, gäben jedoch erst Vergleichstests wie von der Stiftung Warentest genauer Aufschluss. Der Technikexperte rät dazu, vor dem Kauf Fachmagazine und Netz nach Tests zu durchforsten.

Helm muss richtig sitzen

Für die volle Schutzwirkung sollte der Helm richtig sitzen. „Er muss bei einem Sturz an Ort und Stelle bleiben, sonst wird er selbst zur Gefahr“, sagt Filippek. Der Kopfschutz sollte Hinterkopf und Schläfen bedecken, dabei waagerecht, bequem und so fest sitzen, dass er beim Kopfschütteln nicht verrutscht. „Die vordere Helmunterkante befindet sich dann etwa zwei Finger breit über der Nasenwurzel.“ Dabei darf er das Sichtfeld nicht einschränken - deshalb eignen sich zum Beispiel Helme mit Schirmchen selten für gebückter sitzende Rennradfahrer.

Helmpflege: Mit Wasser und etwas Sorgfalt

Damit der Helm seine Schutzfunktion möglichst lange behält, muss er gepflegt werden. Er sollte weder in der direkten Sonne noch im Sommer im Auto lagern. Auch Schnee, Regen, Schweiß oder Sonnencreme können das Material nach Expertenangaben in Mitleidenschaft ziehen. „Die Innenpads sollten regelmäßig per Handwäsche oder bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden“, empfiehlt Thomas Geisler vom Pressedienst Fahrrad. Die Helmschale am besten mit einem Lappen mit lauwarmem Wasser und ein wenig haushaltsüblichem Spülmittel abwischen. Nach einem Sturz oder nach rund fünf Jahren unabhängig vom Zustand sollte ein neuer Kopfschutz her.

Um sicherzustellen, dass die Helmschale zum Kopf passt, sollten verschiedene Modelle ausprobiert werden - es sei denn, man kauft ein bereits passendes Modell nach. Über das Einstellrädchen am Hinterkopf lässt sich nachjustieren. Clever: Wer schon an den Winter denkt, zieht bei der Anprobe auch eine dünne Fahrradmütze unter.

Grundsätzlich darf der Helm nicht zu fest sitzen, sonst drohen Kopfschmerzen. Kontakt mit dem Kopf sollten nur die Polsterelemente haben, nicht der Helm selbst, sagt Thomas Geisler vom Pressedienst Fahrrad (pd-f). Zu stramm darf auch das Kinnbändchen nicht eingestellt sein. Die Experten empfehlen ein bis zwei Fingerbreit Luft zu lassen - „ansonsten fällt der Schulterblick zu schwer“, ergänzt Filippek. Die seitlichen Y-Riemchen sollten sich so einstellen lassen, dass sie die Ohren einfassen.

Je besser der Helm dem Kind gefällt, desto eher trägt es ihn

Auch auf das Gewicht sollte man bei der Anprobe achten, der Helm darf sich nicht zu schwer anfühlen. Der ADAC empfiehlt, dass Fahrradhelme zwischen 200 und 300 Gramm schwer sein sollten. Das Gewicht lässt sich meist unter dem CE-Kennzeichen ablesen. Vor allem bei Kinderhelmen sei wichtig, dass der Helm dem Kind gefällt, sagt ADAC-Sprecherin Katharina Lucà. Ansonsten könnte der Nachwuchs den Kopfschutz verweigern.

Der Frühling beginnt - Sonntagswetter am Kemnader See

Die Menschen sind am Sonntag, 21. Februar zahlreich zum Kemnader See gekommen, um das herrliche Frühlingswetter zu genießen...
Die Menschen sind am Sonntag, 21. Februar zahlreich zum Kemnader See gekommen, um das herrliche Frühlingswetter zu genießen... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Schon um kurz vor 11 Uhr ging es auf der Seestraße nur noch im Schritttempo vorwärts und es war nicht mehr so einfach, einen Parkplatz zu finden.
Schon um kurz vor 11 Uhr ging es auf der Seestraße nur noch im Schritttempo vorwärts und es war nicht mehr so einfach, einen Parkplatz zu finden. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Angela Mattivi und Frank Mattivi zeigen Töchterchen Esmeralda die Wasservögel am See.
Angela Mattivi und Frank Mattivi zeigen Töchterchen Esmeralda die Wasservögel am See. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Viele haben einen entspannten Spaziergang um den See genossen.
Viele haben einen entspannten Spaziergang um den See genossen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Die Wasservögel waren natürlich auch zahlreich zugegen, hatten doch einige Besucher Futter mitgebracht.
Die Wasservögel waren natürlich auch zahlreich zugegen, hatten doch einige Besucher Futter mitgebracht. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Roland Pelzer ist aus Wuppertal gekommen, um einen Ausflug mit seinem Kajak zu unternehmen.
Roland Pelzer ist aus Wuppertal gekommen, um einen Ausflug mit seinem Kajak zu unternehmen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Das Paar Sabrina Eckel, links und Nina Henkel aus Hemer genießen die Sonne auf der Parkbank mit Blick auf den See.
Das Paar Sabrina Eckel, links und Nina Henkel aus Hemer genießen die Sonne auf der Parkbank mit Blick auf den See. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Immer wieder wurde das Handy gezückt, um Fotos zu machen.
Immer wieder wurde das Handy gezückt, um Fotos zu machen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Die allermeisten hielten Abstand ein und genießen das Traumwetter inklusive Sicherheitsaspekt.
Die allermeisten hielten Abstand ein und genießen das Traumwetter inklusive Sicherheitsaspekt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Auch der Schwan genießt es, sich die Sonne auf die Federn scheinen zu lassen.
Auch der Schwan genießt es, sich die Sonne auf die Federn scheinen zu lassen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Besucher von jung bis alt sind zum See gekommen.
Besucher von jung bis alt sind zum See gekommen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Spektakuläre Bilder boten sich allen Interessierten, wenn beispielsweise ein Schwan übers Wasser flog.
Spektakuläre Bilder boten sich allen Interessierten, wenn beispielsweise ein Schwan übers Wasser flog. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...Einen Spaziergang in Ehren kann keiner verwehren. 
...Einen Spaziergang in Ehren kann keiner verwehren.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Aber nicht alle spazierten, manche joggten, fuhren Inlineskates...
Aber nicht alle spazierten, manche joggten, fuhren Inlineskates... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Davon gab es sogar Gruppen inklusive Musik...
Davon gab es sogar Gruppen inklusive Musik... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...andere holten das Skateboard raus, 
...andere holten das Skateboard raus,  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...oder ihr Fahrrad...
...oder ihr Fahrrad... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...oder gleich das Segelboot...
...oder gleich das Segelboot... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...und auch einige ihren Kajak...
...und auch einige ihren Kajak... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...so wie auch Roland Pelzer, der es mittags rum in seinen Kajak schaffte. 
...so wie auch Roland Pelzer, der es mittags rum in seinen Kajak schaffte.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...Hamid und Emin Erkenen sowie Nadine Schaal aus Wuppertal.
...Hamid und Emin Erkenen sowie Nadine Schaal aus Wuppertal. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...nicht dass sich diese Gänse dafür interessiert hätten!
...nicht dass sich diese Gänse dafür interessiert hätten! © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...denn die, genauso wie die Schwäne interessierten sich nur für das Futter der See-Besucher, wie hier von Familie Schiller mit Tochter Letizia....
...denn die, genauso wie die Schwäne interessierten sich nur für das Futter der See-Besucher, wie hier von Familie Schiller mit Tochter Letizia.... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...viele Kinder hatten...
...viele Kinder hatten... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...großen Spaß an den Wasservögeln vor Ort, auch die Kinder von Youssef el Barday sowie der Junge Yasin Lahiane.
...großen Spaß an den Wasservögeln vor Ort, auch die Kinder von Youssef el Barday sowie der Junge Yasin Lahiane. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Manche haben richtig Gas gegeben, wie hier Sabine Wildenhayn, links, aus Bochum und Frauke Horn aus Hattingen beim walken.
Manche haben richtig Gas gegeben, wie hier Sabine Wildenhayn, links, aus Bochum und Frauke Horn aus Hattingen beim walken. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...oder auch die vielen Fahrradfahrer - da musste man richtig aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt. 
...oder auch die vielen Fahrradfahrer - da musste man richtig aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...Der Tretbootsteg mit dem Riesen-Schwan macht optisch etwas her und wurde auch häufig fotografiert.
...Der Tretbootsteg mit dem Riesen-Schwan macht optisch etwas her und wurde auch häufig fotografiert. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Ursula Gawron, links, und ihre Freundin und Sangesschwester Ingrid Müller, beide aus Witten, genießen die Sonne direkt am See. 
Ursula Gawron, links, und ihre Freundin und Sangesschwester Ingrid Müller, beide aus Witten, genießen die Sonne direkt am See.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...und immer mal wieder einen fliegenden Schwan. 
...und immer mal wieder einen fliegenden Schwan.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...Man spürte förmlich, wie gut es allen tut, endlich mal wieder rauszukommen und Sonnenschein zu genießen - viele Besucher lächelten selig. 
...Man spürte förmlich, wie gut es allen tut, endlich mal wieder rauszukommen und Sonnenschein zu genießen - viele Besucher lächelten selig.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Nur sehr wenige Besucher haben eine Maske getragen, da aber der Großteil der Leute auf Abstand achtete, war das kein Problem. 
Nur sehr wenige Besucher haben eine Maske getragen, da aber der Großteil der Leute auf Abstand achtete, war das kein Problem.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...seltenst wurde es untereinander etwas zu eng...
...seltenst wurde es untereinander etwas zu eng... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...aber bei diesem Panorama kann es schon einmal passieren, dass man nicht ständig an die Pandemie denkt. 
...aber bei diesem Panorama kann es schon einmal passieren, dass man nicht ständig an die Pandemie denkt.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Und bis Freitag soll das Wetter schön bleiben!
Und bis Freitag soll das Wetter schön bleiben! © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
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Brillenträgern rät Experte Geisler darauf zu achten, dass der Helm nicht seitlich auf die Brillenbügel drückt. Immer beliebter würden zudem Helme mit Visier, die vor Fahrtwind schützen und tränenden Augen vorbeugen. Diese seien vor allem unter E Bikern gefragt. Für einen guten Fahrradhelm sollte man nach pd-f-Angaben um die 80 Euro einplanen, dafür gibt es gute Stadthelme. Spezialhelme für Radsportler sind teurer, Rennradler und Mountainbiker kalkulieren am besten mit 100 Euro im Einsteigerbereich, sagt Geisler.

Sogenannte smarte Helme sind seit ihrer Markteinführung günstiger geworden, in Webstores geht es bei 120 Euro los, doch auch 250 Euro sind möglich. Diese „intelligenten“ Helme bieten SOS-Funktionen, eingebaute Lautsprecher und Mikros für Musikgenuss, Telefonate und Navigationsansagen von der Handy-App, Rücklichter, Blinker - teils mit Lenkerfernbedienung - und weitere Funktionen.

Mögliche Alternative ist ein Airbag für den Kopf

Als Alternative zum klassischen Helm hat der schwedische Hersteller Hövding vor einigen Jahren einen Fahrrad-Airbag entwickelt. Getragen wird er wie ein Schal, bei einem Unfall bläst er sich blitzschnell auf und legt sich um den Kopf. Der Hövding schütze besser als viele Helme vor Hirnverletzungen, behauptet der Hersteller auf seiner Website und bezieht sich dabei auf Tests des französischen Testinstituts Certimoov. Doch der Hövding 3, das aktuelle Modell, ist mit 350 Euro nicht billig.