Die DLRG trainierte den Ernstfall: Mit viel Kunstblut mimte ein Teil der Rettungsschwimmer den verletzten Verunglückten.
„Hilflose Person im Wasser entdeckt!” Nun zählt jede Sekunde. Der Rettungsschwimmer springt, so schnell er kann, vom Ufer ins Wasser. Er muss die hilflose Person im Wasser erreichen, da sie Gefahr läuft, jeden Moment zu ertrinken.
Zum Glück für den realistisch geschminkten Unfalldarsteller Alexander, war dies nur eine Übung unter realistischen Bedingungen. „Es ist nicht ganz so einfach nur so zu tun, als ob man hilflos im Wasser treibt und sich dabei kaum zu bewegen”, sagt Alexander, Rettungsschwimmer und RUND (Realistische Unfall Notfall Darsteller).
Am Wochenende haben die DLRG (Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft) und das THW (Technisches Hilfswerk) zusammen eine große Übung an der Castrop-Rauxeler Wache der DLRG durchgeführt. Dabei standen nicht nur die Rettung von Personen, sondern auch eine verbesserte Kooperation der verschiedenen Rettungsdienste im Vordergrund. „Wir möchten, dass die Vereine näher zusammenrücken und das alle sehen, was ihr Ehrenamt bewirken kann und warum dies wichtig ist”, sagt Christian Lapkowski, Wachleiter der DLRG.
Die Jugendlichen demonstrierten sich gegenseitig einige gängige Rettungsmaßnahmen und Arbeitsmethoden. Geübt wurden dabei die Rettung von Personen aus dem Wasser, die Versorgung von Menschen mit Brand- und Schnittwunden sowie die Rettung von Verletzten in der Nacht und unter erschwerten Bedingungen.
Die DLRG setzt bei der Rettung aus dem Wasser verstärkt auf gut ausgebildete Rettungsschwimmer. Sie müssen die verunglückte Person so lange über Wasser halten, bis weitere Hilfe per Boot eintrifft – keine leichte Aufgabe. Nach der Rettung gilt es, die verunglücken Personen zu stabilisieren und eine erste Verdachtsdiagnose für den Notarzt zu stellen.
Um diese Übungen so realistisch wie möglich zu gestalten, wurden im Vorfeld speziell ausgebildete Unfall- und Notfalldarsteller von Andrea Karcz, Mitglied der DLRG, mit spezieller Schminke vorbereitet. So entstanden in Minutenschnelle blutende Kopfverletzungen, schwere Verbrennungen und tiefe Schnittwunden. „Das ist ja Kirschsaft”, stellte Jasmin Naujok verblüfft fest, während ihr mehrere Wunden an Kopf und Armen modelliert wurden. Nach mehreren Übungsstunden klang die Aktion schließlich mit einem gemütlichen Grillabend aus. In einem sind sich alle sicher: Dies war nicht die letzte Aktion dieser Art. Schließlich müssen sie alle ja für den Ernstfall gerüstet sein . . .