Berufskolleg Castrop-Rauxel ist dabei, wenn am 8. Juni in Recklinghausen zur Fußball-Europameisterschaft das Jugendfestival "Nazis rausfeiern" gegen Ausländerfeindlichkeit steigt

Eine Stimmung wie zur WM 2006 erhoffen sich die Organisatoren auch beim Jugendfestival am Sonntag, 8. Juni.
Eine Stimmung wie zur WM 2006 erhoffen sich die Organisatoren auch beim Jugendfestival am Sonntag, 8. Juni. © WAZ

Politisches Engagement und Begeisterung für Fußball - das muss sich nicht beißen. Im Gegenteil.

Am Sonntag, 8. Juni, trifft Deutschland um 20.45 Uhr bei der Europameisterschaft im Auftaktspiel der Gruppe B auf Polen, zuvor spielt Österreich um 18 Uhr gegen Kroatien. Beide Spiele sind in der Arena auf dem Recklinghäuser Rathausplatz in Public-Viewing-Manier auf einer Großleinwand zu sehen.

Und genau diesen Rahmen wollen Teile des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nutzen, zusammen mit den vielen Berufskollegs der gesamten Emscher-Lippe-Region (Kreis Recklinghausen, Gelsenkirchen, Bottrop) sowie der RAG-Bildung Recklinghausen ein Jugendfestival gegen Rassismus auf möglichst breite Beine zu stellen.

Weihnachten 2007 hatte Mathias Hillbrandt diese Idee. Der Bottroper (31), im wirklichen Leben Gewerkschafts-Sekretär der IG Metall Gelsenkirchen/Herne/Recklinghausen, war fest entschlossen, Flagge zu zeigen. Aktiv müsse man sein, den ersten Schritt machen. Reagieren sei gut, agieren noch viel besser. Recklinghausen bot sich an und wurde es dann auch. "Die Zusammenarbeit mit den Leuten von der Arena, mit Henning Prinz und Lars Tottmann, klappte gleich hervorragend."

Aber nicht nur das. Als Schirmherr gewannen sie den ehemaligen Präsidenten des FC Schalke 04, Gerd Rehberg, der durch seine guten Kontakte mitunter weitere Türen öffnen kann und am Tag selbst wohl auch vor Ort sein wird.

Die entscheidenden Menschen aber, das sind die gut und gerne 33 000 Berufsschüler der Emscher-Lippe-Region. Kathrin Höhnerhaus (Hans-Böckler-Berufskolleg/Marl, Haltern am See), Sven Schlotjunker, Romina Seppe oder Farina Fischer (Berufskolleg Ostvest/Datteln) oder Dominik Nonnen (BK Castrop-Rauxel) werden mit Schülern der anderen Berufsschulen, mit Josef Hülsdünker (DGB Emscher-Lippe), DGB-Sekretär Hans Hampel und Jugend-Gewerkschaftern wie Svenja Fahl (IG Metall), Britta Sorge (Evonik Industries) oder Sören Tuleweit (IG BCE) das Programm bis zum 20. Mai festzurren.

Das Berufskolleg Castrop-Rauxel tritt mit seiner Lehrer-Schüler-Band auf. Diese Rockband wurde von Musiklehrer Martin Klausmeier ins Leben gerufen. Fünf Musiker und drei Sängerinnen bereiten sich derzeit auf ihren ersten öffentlichen Auftritt außerhalb der Schule vor. "Auf jeden Fall spielen wir das Lied ,Dear Mr. President' von Pink und den Ärzte-Hit "Schrei nach Liebe", kündigt Martin Klausmeier an. Wer ihn schon vorher hören möchte: Am heutigen Freitag spielt er auch ab 19 Uhr zur Eröffnung des Lager-1-Studios bei Schulte-Rauxel am Rieperberg.

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