Castrop-Rauxel. Hunde begleiten Frisörin Sonja Schink schon ein Leben lang. Deshalb hat sie vor anderthalb Jahren auch ihren Kundenstamm gewechselt. Früher arbeitete die Mutter aus Castrop-Rauxel in der Altenpflege, heute hat sie ihren eigenen Hundesalon „Pfötchen” im Ortsteil Ickern.

Noch schaut Duke skeptisch. Der Australian Shepherd fühlt sich im Hundesalon Pfötchen scheinbar nicht ganz so heimisch. Einmal waschen, schneiden, legen – bitte!

Dabei müsste sich der dreijährige Vierbeiner im Ickerner Salon für seine Artgenossen bestens auskennen. Schließlich ist er praktisch der Hausherr, denn sein Frauchen Sonja Schink ist die Geschäftsführerin. Ob kleine Hunde, große Hunde, dicke Hunde oder dünne Hunde – es gibt kaum Rassen, die den Schönheitssalon für Fellträger noch nicht von innen gesehen haben.

Von der Altenpflege zur Hundefrisörin

Seit anderthalb Jahren ist Sonja Schink Hundefrisörin. Zuvor war sie in der Altenpflege beschäftigt, doch die Arbeitszeiten fand sie als Ehefrau und Mutter zweier schulpflichtiger Kinder ungünstig. Feste Öffnungszeiten gibt es in ihrem Hundesalon an der Heinestraße nämlich nicht. Nur nach Absprache gibt es im schmucken Hinterhofladen einen Termin. „Meistens arbeite ich nur morgens, wenn meine Kinder in der Schule sind. Zwei bis drei Hunde sind genug. Fließbandarbeit ist nichts für mich, ich möchte Spaß am Job haben”, sagt sie.

Sonja Schink ist Hundefriseurin in ihrem Salon Pfötchen in Ickern in Castrop-Rauxel. Australian Shepperd Duke (3) wird gestriegelt und gebürstet. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool
Sonja Schink ist Hundefriseurin in ihrem Salon Pfötchen in Ickern in Castrop-Rauxel. Australian Shepperd Duke (3) wird gestriegelt und gebürstet. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Hunde begleiten die Castrop-Rauxelerin schon ein Leben lang. Sowohl ihre Oma als auch ihre Eltern waren, zumindest so lange sie denken kann, nie ohne Begleitung eines Hundes. Kein Wunder, dass auch Sonja Schink schnell auf den Hund gekommen ist. Sogar auf gleich zwei. Denn neben Duke wacht in den heimischen vier Wänden noch Bruce Lee, ein schon sehr in die Jahre gekommener Sharpei. Bruce Lee? „Ein chinesischer Hund braucht auch einen chinesischen Namen”, erklärt Sonja Schink.

Es kann vorkommen, dass ein Hund über eine Stunde lang auf dem „Beauty-Tisch” sitzt - auf die Größe kommt es an. Und natürlich auch auf Frauchen und Herrchen. Scheren, Baden, Trimmen, Zahnstein entfernen und das Schneiden der Krallen sind die häufigsten Auftragswünsche.

Manche Hunde wollen hier den Max machen

Artiger seien die Vierbeiner zumeist, wenn sie im Ickerner Pfötchen-Salon abgegeben und frisch onduliert wieder in Empfang genommen werden. „Manche Hunde glauben sonst, sie können hier den Max machen und fühlen sich wegen ihrer Bezugsperson sicher”, erklärt die Frisörin.

Zunächst begutachtet Sonja Schink das Fell der Hunde. „Ist es verfilzt, ist es lose, kann es überhaupt getrimmt werden?” Nach dem Bürsten kann der Vierbeiner geschoren und die Krallen geschnitten werden. Auch die Augen, die Ohren und die Pfoten müssen frei geschnitten werden.

Dann folgt der zumeist widerwillige Sprung ins kühle Nass. „In die Badewanne wollen die Hunde erst nicht. Wenn sie einmal nass sind, fühlen sie sich aber wohl”, berichtet die Castrop-Rauxelerin. „35 Grad Wassertemperatur ist ideal”, sagt Sonja Schink.

Statt Shampoo wird mit Teebaum-Öl gewaschen

Spezielles Hundeshampoo verwendet sie nicht. Teebaum-Öl sei gut geeignet, es fette ordentlich nach. Schließlich muss das Fell ja auch glänzen und gut vor Flöhen und Zecken geschützt sein. „Im Winter nehme ich auch schon mal Duftshampoo”, verrät sie und lacht. Nach dem Trocken mit dem großzügigen Föhn beginnt sie mit den abschließenden Feinarbeit. „Vieles sieht man erst, wenn der Hund frisch gebadet ist”, sagt sie. Von ihren zahlreichen Utensilien ist die große Box mit Leckerlis nie weit entfernt. „Belohnungen müssen sein”, so Schink.