Pannenserie mit Löschfahrzeug begann schon vor der Lieferung. Ständig geht etwas am wichtigsten Wagen kaputt. Konventionalstrafe verringert den Kaufpreis. Bald soll der rote Brummi jedoch ersetzt werden

Es brennt,! Es brennt! Die Feuerwehr, die . . .

Nein, die rennt nicht, sondern sie ist mit einem regelrechten "Montagsauto" unterwegs.

"Schon bei einer unserer ersten Probefahrten sind wir mit dem Löschfahrzeug auf einer Kreuzung liegen geblieben", schildert Feuerwehrchef Jürgen Schmidt den Ärger mit dem roten, vor acht Jahren gekauften Brummi.

Die Pannenserie ist bis heute nicht abgerissen. Mal war die Treibstoffleitung defekt, dann knirschte es zwischen Getriebe und Motor, jetzt rostet er durch, muss ein Teil zwischen Wassertank und Pumpe ersetzt werden. Ersatzteile gibt es nicht mehr, sondern müssen in der Werkstatt per Hand gefertigt werden.

Eine heiße Geschichte, denn das "LF 24/1" fährt im Alarmfall immer an der Spitze des Löschzugs. Jürgen Schmidt: "Trotzdem ist noch jeder Brand rechtzeitig gelöscht worden. Dafür sind wir in den ersten Jahren zur Sicherheit mit zwei Löschfahrzeugen heraus gefahren."

Rund 250 000 Euro (damals eine halbe Mio. D-Mark) hat der Iveco-Magirus gekostet. "Damals gab es aber aus der Feuerschutzsteuer noch einen Zuschuss für jedes einzelne Fahrzeug, rund 430 000 Mark vom Land", erinnert sich Jürgen Schmidt.

Die Pannen begannen schon, bevor der Wagen überhaupt an der Frebergstraße angekommen war. "Es gab ein Problem mit dem Liefertermin. Wir haben eine Konventionalstrafe vom Hersteller kassiert, deshalb haben wir so gut wie nichts selbst bezahlt."

Die normal eingeplante Lebensdauer von 20 Jahren werde der LF 24/1 aber nicht erreichen. Deshalb soll er bereits in zwei Jahren ersetzt werden.

Dieser Posten ist im neuen Beschaffungsprogramm bis 2013 enthalten. Rund 1,2 Mio. Euro sind bis dahin aufzubringen. Aber nicht nur für neue Geräte, sondern auch für Digitalfunk, der bis dahin eingeführt werden soll.Foto: Stadt