Bei der DELA werden Altlampen in ihre Bestandteile Glas, Metall und Leuchtpulver und erneut vermarktet.Die Firma möchte ihren Essener Sitz auf das Rütgers-Gelände verlagern
"Wir verstehen uns als reines Rohstoffrückgewinnungszentrum", sagt Christian Bonmann, Geschäftsführer der "noch" in Essen ansässigen Recycling und Umwelttechnik DELA. Geht es nach Bonmann, würde er gerne in genau einem Jahr auf den Startknopf einer neuen, 12 Millionen teuren Anlage auf dem Rütgersgelände drücken.
"Die DELA könnte den Anfang machen", erklärt Frank Böttcher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rütgers Chemicals GmbH. 300 Hektar Land liegen auf dem Rauxeler Firmengelände brach. Böttcher möchte auf der Fläche Unternehmen ansiedeln, die zu Rütgers passen und letztendlich seiner Vision von einem Chemiepark zur Realisierung verhelfen. "Wir möchten Unternehmen ansiedeln, die ein attraktives Geschäft haben und professionell geführt werden", so Böttcher. Ein wesentliches Ziel dabei: eine weitere Belastung für die Bevölkerung auszuschließen.
"Bei uns gibt es keine Lärm-, Geruchs- und Staubbelastung", erläutert Bonmann. DELA hat sich darauf spezialisiert, Altlampen zu recyceln. "Und das im wahrsten, englischen Sinn des Wortes", schiebt Bonmann ein. Die Altlampen werden in ihre Bestandteile Glas, Metall und Leuchtpulver zerlegt. Wobei von letzterem über den Destillationsprozess das Quecksilber zu 99,99 Prozent zurückgewonnen wird. Der "Problemstoff" Quecksilber wird dabei in einem geschlossenes System recycelt und anschließend verkauft. Metallreste gehen zurück in die Metallindustrie. Aus den zerbrochenen und gereingten Glasresten stellen Osram und Philips als Verwertungspartner der DELA neue Lampen her.
30 Mitarbeiter arbeiten am Standort Essen. Dieser soll nach Castrop-Rauxel verlagert werden. "Momentan werden circa 35 Prozent der Altlampen recycelt", sagt Bonmann. Das seien 40 Mio Lampen allein in Deutschland im Jahr oder 8000 Tonnen. "5000 Tonnen verarbeiten wir". so Bonmann. Und die Rücklaufquote soll gesteigert werden. "Wir rechnen mit einer Verdoppelung der Mitarbeiter in zwei bis drei Jahren, kalkulieren für Castrop-Rauxel mit etwa 80 Mitarbeitern". Schließlich würden Deutschland weit pro Jahr etwa 105 bis 110 Mio Lampen produziert. Und die DELA sei ein weltweit agierendes Unternehmen.
"Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir auch Lampen importieren", sagt er. Und erklärt den Unterschied zwischen australischem Giftmüll, der hier verbrannt werden sollte, und importierten Lampen. "Wir verbrennen nichts. Wir führen es im Sinne einer Kreislaufwirtschaft in seinen Urspungskomponenten dem Markt wieder zu." Apropos Verbrennung: Da durch die DELA-Schornsteine "keine luftfremden Stoffe" gehen, gebe es auch keine Probleme mit schädlichen Emissionen.