Obercastrop. Wochenende, Sonnenschein und - schmelzender Asphalt. Am Sonntag tat die Cottenburgstraße in Obercastrop wieder einmal das, was sie immer tut, wenn die Temperaturen sich den 30 Grad annähern: Sie löst sich auf. Der Notdienst des EUV musste ausrücken.
Eine Noteinsatztruppe des EUV war am Sonntagnachmittag an der Cottenburgstraße im Einsatz, um die schlimmsten Stellen, insbesondere an der Kreuzung Wittener Straße, mit Grobsplitt zu bedecken. Darüber hinaus wurden auch wieder Tempo-20-Schilder aufgestellt.
Betroffen war laut EUV-Chev Michael Werner auch die obere Kreuzstraße hinter dem Bookenkreuz an der Abbiegung zur Bochumer Straße. "Im Brems- und Anfahrbereich haben wir eine stärkere Beanspruchung, und das geht dann in den pastösen Zustand über", erklärte er.
Juristische Konsequenzen sind vielleicht möglich
Gleichzeitig zog er erstmals mögliche juristische Konsequenzen für das Straßenbauunternehmen, das die Straße asphaltiert hat, in Betracht. "Zunächst einmal habe ich einen Vertrag mit dem Unternehmer und muss ihn auffordern, dass er nachbessert", sagte der EUV-Chef. Gleichzeitig räumte er allerdings auch ein, dass ein Fachanwalt beauftragt worden sei, die Möglichkeit zu prüfen, wie der Vertrag beendet werden könne.
"Unabhängig von den juristischen Schritten sind Kollegen aber auch dabei, eine technische Lösung zu suchen", versicherte Werner. Dass er von der Entwicklung selbst inzwischen genervt ist, daraus machte er keinen Hehl: "Dass uns das auch nicht freut, da können Sie sicher sein", sagte er und fügte hinzu: "Gerade am Wochenende haben die Kollegen lieber etwas anderes zu tun, als Splitt zu schüppen."
Der Ärger um die Cottenburgstraße auf Obercastroper Gebiet hat eine lange und unselige Tradition. Der aktuelle Ärger geht auf den August 2014 zurück, als eine dicke Splittschicht dort wie auch an der Grutholz- und der Wilhelmstraße aufgetragen wurde, über die sich zahlreiche Anwohner umgehend beschwerten. Seinerzeit verteidigte Werner die Prozedur noch als "anerkanntes Verfahren".
Auswirkungen der Hitze in 2015:
Richtig los gingen die Beschwerden allerdings vor einem Jahr mit Beginn der ersten Hitzeperiode 2015. Seinerzeit verflüssigte sich der erhitzte Asphalt so stark, dass der gesamte Abschnitt zwischen Bochumer und Wittener Straße gesperrt werden musste. Dieser Vorgang wiederholte sich noch zwei Mal im Juli.
Im Herbst 2015 fand dann die versprochene Nachbesserung statt, die aber umgehend für neuen Ärger sorgte, weil der neue Belag auch bröselte.