Castrop-Rauxel. Sie sind jung, sie sind viel im Internet und lassen dort auch viel Geld. Zum Beispiel in Online-Shops. Zwangsläufig haben vier Schüler des Adalbert-Stifter-Gymnasiums in Castrop-Rauxel also mit Paketdiensten zu tun. Jetzt testen sie drei Dienste für die Stiftung Warentest - und nutzen dafür ausgetüftelte Elektronik.

Für ihre Tests brauchen die vier Freunde einen gyroskopischen Sensor. Gyro-was? "Damit können wir testen, wie die Boten mit den Paketen umgehen", sagt Alexander Schröder (15) über das Gerät, das die Bewegung von Objekten erfassen kann. Da soll mal einer sagen, die Jugendlichen von heute hätten nichts auf Lager.

Zusammen mit seinen drei Schulfreunden Ricarda Fahnenschmidt (15), Jan Stehmann (16) und Tobias Reckinger (16) - allesamt Zehntklässler des Adalbert-Stifter-Gymnasiums - nimmt Schröder am Wettbewerb "Jugend testet" der Stiftung Warentest teil.

Die Verbraucherorganisation will Jugendliche mit ihrer Aktion dazu animieren, selbst zum Tester zu werden und verspricht dem Gewinner sogar eine ganze Stange Geld: 2500 Euro gibt es für die beste Einsendung. Und eine Einladung nach Berlin obendrein.

Paketdienste gehen jeden was an

"Von dem Geld haben wir gar nichts gewusst", gibt Ricarda Fahnenschmidt zu. Die Gruppe habe einfach Lust gehabt, an der Aktion teilzunehmen. Über eine Werbeanzeige im, na klar, Online-Netzwerk Facebook, sagt sie, hätten die vier von der Aktion erfahren.

Und warum ausgerechnet Paketdienste als Testobjekt, wo man doch von der Zahnbürste bis zur Spielekonsole alles hätte testen können? "Der Test ist nicht ganz so teuer", sagt Alexander Schröder. Denn für die Testobjekte müssen die Schüler finanziell selbst aufkommen. "Und außerdem", fügt der junge Hobby-Techniker an, "bestelle ich ziemlich viel im Internet und habe regelmäßig mit Paketdiensten zu tun." Überhaupt: Paketdienste, sagt er, gingen jeden etwas an.

Ausgefeilte Testmethode

Als Testmethode haben sich die vier Freunde schon einen ausgereiften Plan zurecht gelegt: Preise, Service, Schnelligkeit und der via Sensor ermittelte Umgang mit den Paketen sollen erfasst werden und auf bis zu zehn Seiten zu Papier gebracht werden, um die Jury in Berlin zu überzeigen. Diese bewertet die Einsendungen nach Thema, Vorgehensweise und Darstellung der Tests. "Den Service werden wir testen, indem wir den Paketboten spezielle Fragen stellen", verrät Fahnenschmidt. Dass da viel Subjektivität einfließt, ist den Hobby-Testern klar. Aber bei welchem Test ist das nicht so?

Den nötigen technischen Beistand gibt es von ASG-Technik-Lehrer Jan Drüppel. DHL, Hermes und DPD können sich also offenbar auf was gefasst machen.

  • Bei der Aktion können Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren mitmachen - entweder allein oder in einer Gruppe.
  • Das Testobjekt und die Testmethode können selbst ausgesucht werden.
  • Anmeldungen sind noch bis zum 31. Dezember online möglich unter jugend-testet.de